Verkehrsprojekt Regio-Bündnis im Kampf gegen Stau

Düsseldorf · Region Rheinland setzt auf vereinte Schlagkraft: Die OB von Düsseldorf und Köln, Dirk Elbers und Jürgen Roters, präsentierten eine im Nachgang des Regio-Gipfels erstellte Liste mit 21 Verkehrsprojekten für Schiene, Straße und Wasser. Sie sollen in den Förderplan des Bundes aufgenommen werden.

 Regionale Einigkeit statt Rivalität: OB Dirk Elbers (r.) begrüßte am Montag im Düsseldorfer Rathaus seinen Kölner Amtskollegen Jürgen Roters.

Regionale Einigkeit statt Rivalität: OB Dirk Elbers (r.) begrüßte am Montag im Düsseldorfer Rathaus seinen Kölner Amtskollegen Jürgen Roters.

Foto: Esser, Paul

Nach Jahren der Rivalität ziehen die Kommunen im Rheinland immer mehr an einem Strang. Ein erstes Signal war der Regio-Gipfel, zu dem sich sämtliche Spitzen von Städten, Kreisen und Kammern vergangenen September auf einem Rheinschiff trafen. Ein Schwerpunktthema war Verkehr.

Nun gibt es ein weiteres konkretes Ergebnis: eine Liste mit Verkehrsprojekten aus der Region, die in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden soll. Von der Aufnahme hängt ab, ob Fördergelder des Bundes fließen. Im Namen der Initiative Metropolregion Rheinland stellten Düsseldorfs OB Dirk Elbers (CDU) und sein Kölner Amtskollege Jürgen Roters (SPD) die Wunschliste vor.

"Wir werden gegenüber der Bundesregierung als eine Region auftreten und mit einer Stimme sprechen", betonte Elbers. Dies sei eine Premiere mit hoher Schlagkraft: Mit 7,4 Millionen Einwohnern sei das Rheinland die bevölkerungsreichste Region in Deutschland, mit 1,5 Millionen Autopendlern, der höchsten Kfz-Dichte und Transitstrecken von Nord nach Süd aber auch die Region mit der stärksten Verkehrsbelastung.

Die wird mit Blick auf steigende Bevölkerungszahlen der Region und den enormen Frachtzuwachs in den Nordseehäfen laut Prognosen bis 2025 im Rheinland um 70 Prozent zunehmen. Damit die Region nicht durch Dauerstaus blockiert wird, sollen nicht nur Straßen, sondern vor allem Schienennetze und Wasserwege ausgebaut werden. "Wir sitzen in einem Boot, sind beim Verkehr geradezu zur Zusammenarbeit verpflichtet, wenn wir unsere Wirtschaftsdynamik erhalten wollen", sagte Roters.

Stephan Keller, Verkehrsdezernent im Düsseldorfer Rathaus, stellte die wichtigsten Projekte vor. Die Auswahlkriterien: Alle Mitglieder der Initiative mussten geschlossen dahinter stehen, es mussten Projekte mit hohem Verkehrswert sein. Die meisten sind bereits in der Planungsphase und deshalb relativ zeitnah umsetzbar:

Schiene Ganz oben auf der Liste stehen die Betuwe-Linie, der dreigleisige Ausbau von Emmerich über Wesel nach Oberhausen, auf dem der Güterverkehr von Rotterdam rollen soll, sowie der Rhein-Ruhr-Express (RRX) mit dem Ausbau der Strecke zwischen Duisburg und Köln-Mühlheim. Er ist vor allem für die Pendler in der Region von zentraler Bedeutung. Auf der Liste stehen aber auch der Ausbau des Bahnknotens Köln mit 15 in die Region reichenden Einzelmaßnahmen, der Strecken Venlo-Viersen und Mönchengladbach-Köln, ein drittes Gleis von Köln nach Aachen sowie der "Eiserne Rhein" von Roermond bis Mönchengladbach.

Straße Unter den 13 Straßenbauprojekten sind der Ausbau des Kölner Autobahnrings, der A 3 bei Leverkusen, der A 52 zwischen Neersen und Mönchengladbach, der A 61 von Mönchengladbach bis Wanlo, der A 57 von Köln nach Kamp-Lintfort sowie der A 44 von Neersen bis Krefeld-Forstwald. Zudem steht eine zusätzliche Rheinquerung im Süden von Köln (A 553 zur A 59) auf der Wunschliste.

Wasser Vorrangiges Ziel ist, möglichst viel Frachtverkehr auf den Rhein zu bringen. Damit Transportschiffe stärker beladen werden können und trockene Sommer den Schiffsverkehr weniger einschränken, soll die Tiefe der Fahrrinne von Duisburg bis Bonn von derzeit 2,30 bis 2,50 Meter auf 2,80 Meter vertieft werden.

Das Land hatte über die Bezirksregierungen, Kommunen und Kreise aufgefordert, Vorschläge für den Bundesverkehrswegeplan zu machen. Die rheinische Liste soll in die Regionalräte der Bezirke Düsseldorf und Köln eingebracht werden. Zudem sollen sich Bundestagsabgeordnete aus der Region für die Aufnahme in den Förderplan einsetzen. "Wir können vieles alleine, aber gemeinsam können wir vieles besser", so Elbers zur Kooperation.

(RP/ila)
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