Verkehr in Dormagen Diskussion um Amazon-Busse

Dormagen · Elvekumer Initiative fordert: Dormagener Verkehr in Dormagen abwickeln. Die Zentrumsfraktion kritisiert bisherige Untätigkeit – und fordert ein stadtweites Verkehrskonzept, um alle Anwohner größtmöglich vom Lärm zu entlasten.

 Das Amazon-Lager an der B9 in Dormagen.

Das Amazon-Lager an der B9 in Dormagen.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die Probleme mit den lauten Bussen, die die Amazon-Arbeiter vom Dormagener Bahnhof zu den Lagerhallen des Unternehmens an der B9 bei Stürzelberg transportieren, hat jetzt Dorothee Helten von der Bürgerinitiative Elvekum aus Neuss auf den Plan gerufen. In einem Brief an Bürgermeister Erik Lierenfeld schreibt sie: „Wenn die Stadt Dormagen die Global Player der Logistikbranche bedienen möchte, dann wäre es sehr zu begrüßen, dass die daraus resultierenden Probleme für die Bevölkerung, aber auch für die Infrastruktur dann vorher bedacht werden.“

Zudem fordert sie: „Lösungen müssen in Dormagen gesucht werden. Schon jetzt stellt sich die Situation so dar, dass laut diverser Verkehrsgutachten 70 Prozent des Verkehrs aus den Entwicklungen an der B9 in Richtung Neusser Süden abgewickelt werden.“

Über eine lange Zeit hatten sich Delrather und nach einer Tour-Änderung jetzt Dormagener Anwohner über den Lärm der Busse beschwert. Bürgermeister Erik Lierenfeld hatte bestätigt, dass die Stadt sich im Gespräch mit dem Unternehmen befindet, um das Problem des gestiegenen Verkehrs zu lösen, indem man ihn verteilt: Auf den Dormagener Bahnhof, den Bahnhof Nievenheim und auf die S-Bahn in Allerheiligen: „Von dort aus könnte sicher einiges an Verkehr über Umgehungsstraßen auf die B 9 geleitet werden.“

Auch die CDU hatte über Lösungen nachgedacht. René Schneider und Jocky Krapp hatten einen Umweg „direkt um Horrem herum“ vorgeschlagen: Wenn die Busse direkt über die Bahnhofstraße nach rechts auf die Provinzialstraße abbiegen und dann um Horrem herum über die L 380 und die K 12 – durch ein Versehen war die K 30 genannt worden – auf die B 9 fahren.

Gegen den Vorwurf der Anwohnerin Elisabeth Fittgen, dass die Zentrumsfraktion einseitig Delrather bevorzugt und Dormagener benachteiligt habe. wehrt sich Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Woitzik, der die Lösungs-Bemühungen der genannten Personen vermisst habe, als dieses Problem für Delrath akut noch bestanden habe.

Am 12. Juni habe die Zentrumsfraktion bereits mit der Stadt erstmalig Kontakt aufgenommen, da es in Delrath seit langer Zeit Beschwerden der Anwohner über die Shuttlebusse von Amazon gab. Die Busse parkten regelmäßig mit laufendem Motor vor den Parkplätzen beim „Penny“ und blockierten den Verkehr. Ab dem 7. Juli habe sich das Zentrum direkt an Amazon gewandt: „Erst nach einigem Hin und Her sagte man uns eine Lösung zu.“

Es habe auch die Idee gegeben, den Parkplatz auf Nievenheimer Seite zu nutzen, weil der Bus dort keinen fließenden Verkehr störe. Wie Woitzik betont: „Es war zu keiner Zeit der Vorschlag des Zentrums, eine Konzentration des Busverkehrs am Bahnhof Dormagen herbeizuführen.“ Am 6. August habe das Zentrum dem Konzern vorgeschlagen, den gesamten Verkehr über den S-Bahn-Haltepunkt Allerheiligen abzuwickeln. Das Zentrum fordert ein stadtweites Verkehrskonzept: „Wir brauchen einen fairen Lastenausgleich in Dormagen.“

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