Attacken auf Einsatzkräfte an Silvester Polizeikette schützte Feuerwehrleute vor Böllerwerfern

Düsseldorf · Landesweit meldete die Polizei zum Jahreswechsel viele Einsätze – dabei wurden auch Rettunsgskräfte mit Böllern und Steinen beworfen. In Essen erlitt ein 40-Jähriger lebensgefährliche Verletzungen.

Silvester 2022/2023: Die Bilder aus Düsseldorf
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So feierte Düsseldorf Silvester

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

In mehreren NRW-Städten sind Einsatzkräfte während der Silvesterfeierlichkeiten mit Böllern, Raketen und Steinen beworfen worden. In Essen mussten Feuerwehrleute sogar Löscharbeiten abbrechen, weil sie durchweg mit Pyrotechnik beschossen worden waren. „Erst nachdem Polizisten eine Kette um die Kollegen der Feuerwehr bildeten, konnten die Brände gelöscht werden“, sagte ein Sprecher der Essener Polizei. „Bei den Absperrmaßnahmen wurden unsere Kollegen dann noch weiter beworfen und beschossen“, so die Essener Polizei weiter. Mindestens drei Feuerwehrleute wurden dabei verletzt.

Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen hatten die Rettungskräfte und Sicherheitsbehörden zum Jahreswechsel landesweit viel zu tun. Fast in jeder größeren Kommune gab es zahlreiche Einsätze – allein in Essen meldete die Polizei zwischen 22 und zwei Uhr morgens 237 Einsätze – also knapp 60 pro Stunde. Landesweit waren rund 6000 Polizisten im Einsatz. 42 Polizisten wurden verletzt - unter anderem in Essen und Oberhausen. Die Anzahl der Körperverletzungen stieg im Vergleich zum Vorjahr von 313 auf 382. Laut vorläufigen Zahlen gab es zudem 32 Sexualdelikte.

Vielerorts setzten ich Feiernde über das verhängte Feuerwerksverbot hinweg – etwa in der Düsseldorfer Altstadt; die Polizei ahndete zahlreiche Verstöße. In Essen zündeten Unbekannte einen Weihnachtsbaum in einem Einkaufswagen an und stießen ihn eine Straße hinunter.

 Abgebrannte Böller liegen nach der Silvesternacht auf der Reisholzer Straße in Düsseldorf, während im Hintergrund Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen.

Abgebrannte Böller liegen nach der Silvesternacht auf der Reisholzer Straße in Düsseldorf, während im Hintergrund Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen.

Foto: dpa/David Young

In Essen verletzte sich ein 40-Jähriger beim Abbrennen von Silvesterraketen lebensgefährlich. Nach Angaben der Polizei war das Feuerwerk direkt neben ihm detoniert. Die achtjährige Tochter des Mannes wurde dabei ebenfalls schwer verletzt. In Jülich verlor ein Mann bei einem Unfall mit Feuerwerkskörpern am Silvesterabend zwei Finger. Der 27-Jährige hatte mehrere zugelassene Knallkörper miteinander verklebt. Bei der Zündung explodierte das selbstgebastelte Bündel in seiner Hand.

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