Altstadt brechend voll Viele Verstöße gegen das Böllerverbot in Düsseldorf

Update | Düsseldorf · Die Düsseldorfer Altstadt war in der Silvesternacht brechend voll. Nennenswerte Gewaltdelikte registrierte die Polizei nicht, dafür zahlreiche Verstöße gegen das Feuerwerksverbot.

Silvester 2022/2023: Die Bilder aus Düsseldorf
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So feierte Düsseldorf Silvester

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Wie von der Polizei prognostiziert, platzte die Altstadt in der regenfreien Silvesternacht und bei milden Temperaturen aus allen Nähten. Vor allem am Burgplatz und an der spanischen Treppe gab es im Laufe des Abends kaum ein Durchkommen. Da das Gelände rund um das Riesenrad großflächig abgesperrt war, knubbelte es sich noch mehr. Ein Polizeisprecher nannte die Lage vor Ort „wuselig und unübersichtlich“.

Nennenswerte Gewaltdelikte seien zum Glück nicht registriert worden, dafür zahlreiche Verstöße gegen das verhängte Böllerverbot in der Altstadt. In fünf Fällen wurde zudem gegen das Waffenverbot verstoßen.

Bereits gegen 23 Uhr war die Heinrich-Heine-Allee komplett verstopft, es knallten zudem an allen Ecken Raketen in die Luft. Die meisten Kneipen an der Bolkerstraße und der Kurze Straße hatten geöffnet, sodass auch hier der Andrang groß war. Auf dem Burgplatz drängten die Menschen, darunter offenbar auch zahlreiche Feiernde aus anderen Städten, Richtung Freitreppe und Rheinufer, um den besten Blick auf das Feuerwerk zu erhaschen. Das gab es keineswegs nur auf der anderen Rheinseite – auch mitten im Pulk wurden immer wieder Feuerwerkskörper gezündet, es kam zu mehreren gefährlichen Szenen.

Dabei machte sich das Großaufgebot der Polizei bezahlt, die Einsatzkräfte hatten sich in kleinen Gruppen an neuralgischen Punkten verteilt, um das Geschehen stets im Blick zu haben. Mehrere Hundert Polizisten waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. Dabei kam es immer wieder zu Provokationen mit gezündeten Böllern auch direkt vor der Polizei, die von den Beamten aber sofort unterbunden wurden.

Nach Mitternacht wurde die Stimmung der inzwischen deutlich alkoholisierten Altstadtbesucher kurzzeitig aggressiver. „Die Zahl und die Intensität polizeilicher Einsätze hat deutlich zugenommen“, sagte der Polizeisprecher. „Immer wieder mussten die die Kräfte frühzeitig konsequent eingreifen. So konnten Streitigkeiten schon im Keim erstickt und eine weitere Eskalation verhinderten werden.“

Schon kurze Zeit später setzten Abwanderungstendenzen von der Freitreppe und dem Burgplatz in Richtung der Altstadtgassen ein. Damit verlagerte sich auch der Einsatzschwerpunkt der Einsatzkräfte. Die Polizisten mussten fortwährend für einen solchen Abend typische Sachverhalte bearbeiten: Stark alkoholisierte Personen, Randalierer, Streitigkeiten und Körperverletzungsdelikte beschäftigten die Beamten bis etwa 3 Uhr pausenlos.

Der gesamte Silvestereinsatz dauerte bis 6.45 Uhr an. Erst dann konnten die letzten Polizeikräfte entlassen werden. Der Frühdienst habe dann noch bis etwa 9 Uhr Streitigkeiten schlichten und Randalierer in der Altstadt zur Räson rufen müssen, sagt der Polizeisprecher. Insgesamt erteilten die Beamten im Stadtgebiet 99 Platzverweise, 17 Menschen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Es wurden 19 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten gefertigt, 20 Taschendiebstähle wurden bislang gemeldet.

Auch das Ordnungsamt war mit viel Personal vor Ort und unterstützte die Polizei. 68 Mitarbeiter stellten unter anderem 4216 Feuerwerkskörper sicher und vernichtete diese in mit Wasser gefüllten Containern. Es wurden aber auch Jugendschutzmaßnahmen durchgeführt, zwei Minderjährige mussten dem Jugendamt übergeben werden.

Die Heinrich-Heine-Allee war an Neujahr noch lange weitgehend lahmgelegt, dort herrschte bis 3 Uhr ein extrem hohes Verkehrsaufkommen. Kurz vor Mitternacht blockierten außerdem zahlreiche Fahrzeuge die Oberkasseler Brücke – offensichtlich in Erwartung eines guten Ausblicks auf das Feuerwerk. Wie die Silvester-Nacht in anderen NRW-Städten verlief, lesen Sie hier.

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