Olaf Gericke, neuer Präsident des Landkreistags NRW „Wir brauchen keine Flüchtlingsgipfel der Ankündigungen mehr“
Düsseldorf · Der frisch gewählte Präsident des Landkreistags NRW, Olaf Gericke, fordert in der Flüchtlingssituation Entscheidungen über Wohnungen, Integration und Geld von Bund und Land. Die Kommunen seien am Limit.
Der neue Präsident des Landkreistages NRW, Olaf Gericke, startet mit Forderungen an Bund und Land in sein Amt. Die Flüchtlingskrise sei derzeit die größte Aufgabe für die Kreise. „Die Solidarität mit Flüchtlingen vor allem aus der Ukraine ist noch groß, aber die Stimmung kann gefährlich schnell kippen“, sagte er unserer Redaktion. „Wir brauchen keine Flüchtlingsgipfel der Ankündigungen mehr, sondern endlich Entscheidungen über Wohnungen, Finanzen und Integration.“ Die kommunale Familie sei am Limit und erwarte mehr Unterstützung von Bund und vom Land, deren Hilfe bislang nicht reiche.
Weitere zentrale Aufgaben der Städte, Kreise und Gemeinden beträfen Klimaschutz, Bevölkerungsschutz, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, moderne Mobilität und den Gewinn von Nachwuchskräften in den öffentlichen Verwaltungen. „Generell sind die Kreise Boomregionen mit wachsender Bevölkerung, relativ günstigem Wohnraum, guter Kita-Versorgung, weniger Kriminalität und niedriger Arbeitslosigkeit.“
Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf, wurde am Dienstagabend zum Präsidenten des Landkreistages bestimmt. Der studierte Jurist stammt gebürtig aus Münster, ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er löst seinen Vorgänger Thomas Hendele aus dem Kreis Mettmann ab, den er bislang als Vizepräsident vertrat.
Neuer erster Vizepräsident ist Stephan Pusch, Landrat im Kreis Heinsberg. Zweiter Stellvertreter ist Landrat Andreas Müller aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein.
Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen vertritt als kommunaler Spitzenverband die 31 Kreise des Landes mit rund elf Millionen Einwohnern. Ihm gehören auch die die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe sowie der Regionalverband Ruhr an.
