Förderpreise der Stadt Eine Quelle für Kreative

Düsseldorf · Seit 50 Jahren fördert die Stadt Düsseldorf Nachwuchskünstler. Am Freitagabend wurden die diesjährigen Preisträger mit einer Feierstunde im Rathaus geehrt. Erstmals vergab auch die Stadtsparkasse einen Förderpreis.

Gemeinsam mit den Förderpreisträgern schnitt OB Stephan Keller (M:) eine Geburtstagstorte nach der Feierstunde an.

Gemeinsam mit den Förderpreisträgern schnitt OB Stephan Keller (M:) eine Geburtstagstorte nach der Feierstunde an.

Foto: Wilfried Meyer

Am Freitagabend wurde es feierlich im Plenarsaal des Rathauses. Das Jazz-Duo Reiner Witzel und Nico Brandenburg stimmten die Anwesenden auf die kommende Stunde ein. Zum 50. Mal vergab die Stadt Düsseldorf, die jeweils mit 6000 Euro dotierten Förderpreise an Nachwuchskünstler aus den Bereichen bildende und darstellende Kunst, Musik und Literatur.
Es war bereits die zweite Feierstunde in diesem Jahr. Da die Verleihungen coronabedingt 2020 und 2021 ausfallen mussten, hatte die Stadt sie im Juni nachgeholt. „Nun sind wir wieder im Rhythmus“, sagte OB Stephan Keller, bevor er die Laudatio auf die diesjährigen Preisträger hielt.

Seit fünf Jahrzehnten hat es sich die Verwaltung auf die Fahne geschrieben, die Künste finanziell zu unterstützen. Schließlich sei Düsseldorf schon immer eine Quelle für Kreative gewesen, die Bandbreite reiche von Clara und Robert Schumann, über Heine und Beuys, bis hin zu Kraftwerk, betonte der Oberbürgermeister. In diesem Jahr durften sich sieben Preisträger in vier Kategorien über jeweils 6000 Euro freuen, um ihre kreative Arbeit zu unterstützen. Jeder von ihnen konnte sich mit einem kurzen Filmbeitrag dem Publikum vorstellen. Eine ebenso kurzweilige wie informative Erweiterung der Feierstunde. Bekam das Publikum auf diese Weise doch einen Eindruck von der Kreativität der Ausgezeichneten.

In der Kategorie bildende Kunst ging der Förderpreis an Dr. Anne Schülke. Die Medienkünstlerin nutzt unter anderem den öffentlichen Raum für ihre Arbeiten und sieht sich nicht nur als Soloartist, sondern als Netzwerkerin, die ihren Kollegen eine Plattform für den kreativen Austausch bieten möchte.
„Digitale Bilder haben mich schon immer fasziniert“, verriet der Foto- und Videokünstler Johannes Bendzulla. In seiner Arbeit setzt sich der Kunstakademie-Absolvent mit den Einflüssen auseinander, „die digitale Bilder auf den physischen Körper haben können.“

In der Kategorie darstellende Kunst, durften sich Ansgar Prüwer und Marie-Zoe Buchholz (ZOE) freuen. Prüwer zeichnet seit zehn Spielzeiten im Düsseldorfer Schauspielhaus als Masken- und Bühnenbildner verantwortlich für Produktionen wie aktuell „Cabaret“. Die interdisziplinäre Performancekünstlerin ZOE wurde zur Leitfigur für Voguing und der Ballroom-Kultur in Deutschland. Im Tanzhaus NRW realisierte sie u. a. Inklusions-Projekte, um ausgegrenzte und diskriminierte Personen durch Bewegung zu stärken.

Die Bloodflowers um Sängerin und Gitarristin Nadia Wardi erhielten den Förderpreis in der Sparte Musik. Die 2018 gegründete Band hat sich dem Psychedelic Rock verschrieben und freilt derzeit an ihrem Debütalbum, das 2023 ganz klassisch auf Vinyl erscheinen soll. In der gleichen Kategorie wurde auch die in Düsseldorf lebende Sopranistin Rosha Maura Fitzhowle geehrt. Die gebürtige Schottin ist davon überzeugt: „Die Oper hat mich ausgewählt. Meine Stimme passt einfach am besten dazu“.

Die Schriftstellerin Vera Vorneweg bedankte sich für ihren Preis in der Sparte Literatur mit einem Text, den sie am Tag zuvor dort verfasst hatte, wo sie am liebsten schreibt: „In einem kleinen Café in Flingern.“ Erstmals vergab die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf einen Förderpreis im Rahmen der Feierstunde, der ebenfalls mit 6000 Euro dotiert ist. Im jährlichen Wechsel soll er in den Sparten Musik, Film, bildende und darstellende Kunst verliehen werden. Erste Preisträgerin ist die Malerin und bildende Künstlerin Theresa Weber.

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