Neben dem Düsseldorfer Theater eröffnete Dumont 1924 die Theaterakademie "Hochschule für Bühnenkunst". Einer ihrer bekanntesten Schüler war Gustaf Gründgens. Louise Dumont verstarb ein Jahr bevor 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Gustav Lindemann erhielt von den Nationalsozialisten keine Arbeitsmöglichkeit mehr, worauf hin er das Schauspielhaus an die Städtischen Bühnen verpachtete.
Düsseldorfer Schauspielhaus im Zweiten Weltkrieg zerstört
Generalintendant wurde Walter Bruno Iltz. 1937 wurde er von den Landesleiter der Reichstheaterkammer und Reichskultursenator Otto Krauß abgelöst. Nachdem 1943 der Krieg in Düsseldorf angekommen war, wurde das Haus von einem Luftangriff völlig zerstört, sodass sich ein Wiederaufbau nicht lohnte.
Das Theater Düsseldorf fand im notdürftig reparierten Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee Unterschlupf. Das Haus feierte im Oktober 1945 mit Puccinis "Tosca" unter der Intendanz von Wolfgang Langhoff - der vorher im Ensemble bei Dumont und Lindemann spielte - seine erste Premiere, aber es konnte zu dieser Zeit keine ausgeprägte Schauspielsparte repräsentieren.
Langhoff ging 1947 nach Berlin und Gustaf Gründgens wurde zum neuen Indentanten der Städtischen Bühnen berufen. Erst 1951 wurde das Schauspiel Düsseldorf als "Neue Schauspiel GmbH" in einer gemeinsamen Initiative des Landes NRW, der Stadt Düsseldorf, der Gesellschaft der Freunde des Düsseldorfer Schauspiels e.V. unter Beteiligung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in einem ehemaligen Operettenhaus neu gegründet.
Eingeweiht wurde das Schauspiel mit Schillers "Die Räuber" am 13. September 1951. Unter der Leitung von Gründgens erlebte das Düsseldorfer Schauspielhaus wieder einen Hochpunkt in seiner Geschichte und gehörte nun zu den bedeutendsten Theaterbühnen Europas.
Obwohl Gründgens der neuen "Neue Schauspiel GmbH" skeptisch gegenüberstand, weil die Bühnengröße des Hauses zu klein war, blieb er bis 1955 Intendant in Düsseldorf. Sein Nachfolger wurde Karl-Heinz Stroux, der nicht nur mit seiner Inszenierung von Ionescos "Der König stirbt" am ersten Berliner Theatertreffen 1964 teilnahm, sondern auch den Ruf des Hauses mit klassischen Inszenierungen festigte.
Düsseldorfer Schauspielhaus benötige einen Neubau
Wegen der zu kleinen Größe des Operettenhauses wurde 1959 ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der Düsseldorfer Architekt Bernhard Pfau gewann. Zusammen mit einem Technischen Direktor, Statikern und Akustikern entwickelten er auf dem Gustaf-Gründgens-Platz ein neues Gebäude für ein Sprechtheater. Dieses bestand aus zwei Spielstätten, einem großen und einem kleinen Haus.
Beide Häuser wurden mit hohen akustischen und technischen Niveau ausgestattet. Mit der Inszenierung "Danton Tod" von Georg Büchner wurde es am 16. Januar 1970 eröffnet. Während der Eröffnungsfeier protestierten Düsseldorfer Bürger, weil nur geladene Gäste an der Eröffnung teilnehmen durften, obwohl die Baukosten zu einem großen Teil von Düsseldorfer Bürger getragen wurden.
1972 übernahm Ulrich Brecht für zwei Jahre die Leitung des Hauses. Abgelöst wurde er von Günter Beelitz und dieser 1986 von Volker Canaris. Ab 1996 wurde das Düsseldorfer Schauspielhaus von Anna Badara und ab der Spielzeit 2006 von Améie Niermeyer geleitet. Bis schließlich der schwedische Regisseur Staffan Valdemar Holm als Generalintendant viele renommierte Regisseure, wie Falk Richter, Sebastian Baumgarten oder Nora Schlocker ans Düsseldorfer Theater holte.
Das Schauspiel Düsseldorf wurde 2013 mit seiner Hausinszenierung "Rausch" (UA 2011) von Falk Richter und Anouk van Dijk zum Festival d' Avignon eingeladen. Im November 2012 muss Holm aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt verkündete. In dieser Zeit wurde der Geschäftsführer Manfred Weber Interimsintendant, bis er im März 2014 aufgrund eines hohen finanziellen Defizits im Etat von Günter Beelitz als Generalintendant und dem Geschäftsführer Alexander von Maravi abgelöst wurde.
Beide sollen bis zur Spielzeit 2017/ 2018 das Düsseldorfer Schauspielhaus, das sich heute aus den Spielstätten großes und kleines Haus, dem Jungen Schauspielhaus und dem Central zusammensetzt, in eine finanziell-stabile Lage bringen. 2017 soll dann der Dresdner Schauspielchef Wilfried Schulz das Schauspiel Düsseldorf als Intendant übernehmen.