Kampf gegen Coronavirus IWF erlässt 25 armen Staaten Teil ihrer Schulden

Washington · Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat angesichts der Corona-Krise sofortige Schuldenerleichterungen für 25 Entwicklungsstaaten verkündet. Außerdem wurden Notkredite für Entwicklungsstaaten bewilligt.

Washington: Kristalina Georgiewa, Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), auf einer Pressekonferenz im März 2020.

Washington: Kristalina Georgiewa, Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), auf einer Pressekonferenz im März 2020.

Foto: dpa/Liu Jie

Wie IWF-Chefin Kristalina Georgieva am Montag mitteilte, erlässt der Internationale Währungsfonds 25 der weltweit ärmsten Länder wegen der Corona-Krise einen Teil ihrer Schulden. In den kommenden sechs Monaten müssten die betroffenen Länder ihre Schulden beim IWF nicht zurückzahlen. Außerdem gewährt der IWF armen Staaten für einen Zeitraum von sechs Monaten Notkredite, um sie im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie zu unterstützen. Der IWF-Vorstand bewilligte die Kredite für eine Reihe afrikanischer Staaten sowie für Afghanistan, Nepal, Haiti und den Jemen.

Das Geld kommt aus dem Katastrophenbeistandsfonds CCRT des IWF, der während der Ebola-Krise in Westafrika 2015 geschaffen worden war und angesichts der Coronavirus-Pandemie nun umgenutzt wird. Derzeit umfasst der CCRT 500 Millionen Dollar. Die größten Beitragszahler sind Japan, Großbritannien, China und die Niederlande. Georgieva warb für eine Aufstockung des Fonds und rief auch andere Staaten auf, sich an Beitragszahlungen zu beteiligen.

Vergangene Woche hatte Georgieva mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie vor der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 1920er und 1930er Jahren gewarnt. Selbst im besten Fall dürfte es im kommenden Jahr nur eine "teilweise Erholung" geben; es könnte aber auch "schlimmer" werden, sagte sie. Am Dienstag legt der IWF eine neue Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft vor.

(anst/AFP/dpa)
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