Brief an Parteimitglieder Grünen-Chefs fordern stufenweise Öffnung von Kitas und Schulen

Berlin · Die Grünen-Chefs Annalena Baerbock und Robert Habeck haben sich dafür ausgesprochen, Schulen und auch Kitas nach und nach wieder zu öffnen - aber begleitet von Vorsichtsmaßnahmen.

Sachsen, Dresden: Die Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck bei einer Pressekonferenz im August 2019.

Sachsen, Dresden: Die Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck bei einer Pressekonferenz im August 2019.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Bevor am Mittwoch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten, wie es in der Corona-Krise weitergeht, schrieben die beiden einen Brief an die Parteimitglieder, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Abschlussklassen sollten als erste wieder in die Schulen“, heißt es darin. Auch die Klassen eins bis sechs sollten Priorität haben, weil die Betreuung der jüngeren Schüler besonders wichtig sei.

„Kitas sollten schrittweise geöffnet werden“, schreiben Baerbock und Habeck - erst für Kinder mit einem Elternteil in sogenannten systemrelevanten Berufen, dann auch für andere, vor allem an Orten mit geringen Infektionszahlen. Sowohl für Schüler als auch Kita-Kinder schlagen die beiden vor, Gruppen aufzuteilen, um sie zu verkleinern. Die Nationalakademie Leopoldina hatte am Montag empfohlen, Kitas bis zu den Sommerferien im Notbetrieb zu lassen, und nur Fünf- bis Sechsjährige mit höchstens fünf Kindern im Raum auf den Übergang in die Grundschule vorzubereiten.

Als Priorität sehen Habeck und Baerbock auch soziale Hilfsstrukturen wie Beratungsstellen und Tafeln, Einzelhändler, die den gebotenen Abstand zwischen Menschen organisieren können, und Industriebetriebe mit den zugehörigen Dienstleistungen, deren Ausfall nicht kurzfristig überbrückt werden kann. Hier seien Lockerungen „besonders dringend“. Grundsätzlich müssten aber immer Vorsichts- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Habeck und Baerbock halten regionale unterschiedliche Maßnahmen für notwendig, fordern aber bundesweit einheitliche Kriterien dafür. Kriterien für Lockerungen sollten eine geringe Ansteckungs- und Erkrankungsgefahr sein, Härten für das gesellschaftliche Leben und die Relevanz des jeweiligen Bereiches der Wirtschaft.

(anst/dpa)
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