Kultur-Haus Zach in Hückeswagen Perfekt parodierte Prominenz

Hückeswagen · Andreas Neumann gastierte mal wieder im Kultur-Haus Zach und begeisterte an die 80 Zuschauer.

 Ob Heinz Herhard, Heinz Rühmann oder Theo Lingen – bei Andreas Neumann stehen alle nebeneinander auf der Bühne. Ein herrlicher Spaß.

Ob Heinz Herhard, Heinz Rühmann oder Theo Lingen – bei Andreas Neumann stehen alle nebeneinander auf der Bühne. Ein herrlicher Spaß.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wieder einmal war Andreas Neumann im Kultur-Haus Zach zu Gast – und er hatte eine ganze Menge mehr mitgebracht. Zumindest schon mal einen, nämlich den großen Heinz Erhardt. Aber auch andere Stars des vergangenen Jahrhunderts waren dabei, etwa Theo Lingen, Hans Moser oder Heinz Rühmann. Das Haus Zach war für einen Abend eine echte Hochburg der genialen Parodie - 80 Zuschauer waren gekommen und hatten jede Menge Spaß mit Neumann und seinem ulkigen Gefolge.

Aber es ist natürlich Heinz Erhardt, dessen Eigenheiten Neumann wie kein Zweiter beherrscht. Nicht nur, wenn er aus dem vielfältigen Fundus des Komikers vorlas. Sondern auch, wenn er Mimik, Gestik und auch die passenden Stimmen präsentierte. Da hatte man bisweilen durchaus das Gefühl, dass da der echte Heinz Erhardt auf der Hückeswagener Bühne stand. Grandios etwa, wenn er sich im typischen Erhardt-Habitus über sich selbst totlachte. Oder die ebenfalls so typischen Wortverwechslungen perfekt auf den Punkt gebracht servierte. Aber Neumann hatte auch noch eine ganze Menge anderer alter Bekannter aus Film und Fernsehen des 20. Jahrhunderts im Gepäck. Als er etwa ein buntes Potpourri aus einem nächtlichen Hotel präsentierte. Dabei war auch der krachige, derbe Berliner Dieter Hallervorden. Dessen „Palim palim“ als Begrüßung am Telefon kam natürlich besonders gut an. Oder der feingeistige, immer leicht asthmatische Theo Lingen, bei dessen Ausführungen einem automatisch der Direktor aus den „Pepe“-Filmen in den Sinn kam. Sehr schön war auch Ekel Alfred, dessen schlechte Laune wie immer erfrischend und interessanterweise beinahe ansteckend – wenngleich auch nicht lange – war. Der große Heinz Rühmann hingegen haspelte sich lausbubenhaft durch seinen Beitrag, während Marcel Reich-Ranicki als Gepäckträger im Hotel die wohl frechste Devise des Abends herausposaunte: „Junge Mädchen werden vom Gesetz geschützt. Alte Mädchen von der Natur!“

Auch Inge Meysel, die als Zimmermädchen mit Johannes Heesters am Telefon schimpfte: „Mein Gott Heesters, oder wie heeßt das? Da platzt einem ja das Emaille, wenn Sie singen...“ Echte Schwerstarbeit musste Neumann dann allerdings als Hans Moser hinlegen. Auch dieses eigentlich ja unnachahmliche österreichische Genuschel mit unzähligen Hustenanfällen gespickt, brachte der Meisterparodist absolut bravourös auf die Bühne. Natürlich durfte da auch Heinz Erhardt wieder nicht fehlen. Wunderbar war bei diesem gelungenen und abwechslungsreichen Programm auch Neumanns Outfit. In Anzughose und dazu passender Weste war er einfach nur herrlich anzusehen. Und das ganz egal, ob er gerade Loriot, Biene Majas Freund Willi oder auch den unvergessenen Louis de Funes verkörperte. Sie alle lebten in diesem Vollblutparodisten weiter.

Und für diese teils wirklich erstaunliche Leistung bekam Neumann am Ende dieses unterhaltsamen Abends dann auch den entsprechenden kräftigen Applaus.

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