Zahlen für den Oberbergischen Kreis Konjunktur in der Region trübt sich weiter

Oberberg · An der Konjunkturumfrage der IHK Köln für den Herbst haben 627 Unternehmen teilgenommen.

 Die Konjunkturerwartung bei den Unternehmen im Oberbergischen Kreis ist weiter gesunken. Daher steigt die Zahl derer, die über Einsparungen beim Personal nachdenken.

Die Konjunkturerwartung bei den Unternehmen im Oberbergischen Kreis ist weiter gesunken. Daher steigt die Zahl derer, die über Einsparungen beim Personal nachdenken.

Foto: dpa/Felix Kästle

Die „goldenen“ Jahre für die Wirtschaft im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln, zu der auch der Oberbergische Kreis zählt, scheinen erst einmal vorbei zu sein. Das Ergebnis der Umfrage hat gezeigt, dass die Konjunktur nach vielen Jahren des Aufschwungs deutlich an Kraft verloren hat – „die Lage der Unternehmen hat sich in den vergangenen Monaten weiter eingetrübt“, heißt es in einer Pressemitteilung der IHK. Gleiches gilt auch für die Unternehmen im Oberbergischen Kreis, deren Stimmung sich verschlechtert hat.

So rechnen mittlerweile nur noch etwa fünf Prozent der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate mit einer Verbesserung ihrer Lage – im Frühjahr waren es zwar auch nur schwache 12,6 Prozent, aber doch immer noch mehr als das Doppelte. Rund zwei Fünftel der befragten Unternehmen zwischen Radevormwald und Morsbach gehen inzwischen von einer Verschlechterung aus, im Frühjahr waren es nur 27,7 Prozent. Immerhin meldet etwas mehr als ein Viertel der Unternehmen eine gute Lage (Frühjahr: 40,2 Prozent), zirka 21 Prozent dagegen eine schlechte (Frühjahr: neun Prozent).

„Im Oberbergischen gibt es viele international profilierte Industriebetriebe“, sagt Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln in Gummersbach. „Das ist eine große Stärke, von der die Region in den vergangenen Jahren enorm profitiert hat.“ Die Kehrseite jedoch sei, dass diese exportorientierten Unternehmen nun unter dem weltweiten Abschwung litten. Um die Position perspektivisch festigen und sogar ausbauen zu können, seien Forschung und Entwicklung zentral. „Investitionen in diesem Bereich sollten in Zeiten des Abschwungs steuerlich besonders begünstigt werden“, fordert Sallmann.

Gerade im Hinblick auf die digitale Transformation müsse der Abschwung nun genutzt werden, um Beschäftigte weiterzubilden. Sallmann: „Hier können die Unternehmen – mit staatlicher Unterstützung – die Fachkräfte für den digitalen Wandel und den nächsten Aufschwung ausbilden.“ Schließlich hätten die Investitionspläne im Vergleich zur vorherigen Umfrage nachgelassen, was typisch in schwierigen Zeiten sei. Als Hauptmotiv hat der Ersatzbedarf deutlich zugelegt, auch der Umweltschutzaspekt wird wichtiger. Rationalisierung, Kapazitätsausweitung und Produktinnovation spielen dagegen eine geringere Rolle als zuletzt. Als Hauptrisiken sehen die Unternehmen in Oberberg einen möglichen Rückgang der Inlandsnachfrage, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie die Auslandsnachfrage und den Fachkräftemangel.

Hinsichtlich der Beschäftigungspläne sind die Unternehmen deutlich zurückhaltender als zuletzt: Zwölf Prozent der Unternehmen planen mit mehr Mitarbeitern, zu Jahresanfang waren es noch 13,4 Prozent. Mehr als ein Drittel der Unternehmen will dagegen beim Personal einsparungen vornehmen (Frühjahr: 21 Prozent). Das spiegelt sich dann auch in einer im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegenen Arbeitslosigkeit wieder. „Insgesamt ist die Arbeitslosenquote im Kreis mit etwa fünf Prozent im regionalen Vergleich aber niedrig“, heißt es in der Pressemitteilung.

(büba)
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