Borussia-Analyse Hartnäckigkeit, Wachsamkeit und Mut zahlen sich aus

Mönchengladbach · Borussia konterte in Wolfsburg im klassischen Fohlenstil. Nach vorne läuft es sehr gut, gegen den Ball muss Gladbach aber noch stabiler werden. Worauf es ankommt belegte auch eine Szene von Matthias Ginter.

 Hier bejubeln die Borussen das 2:1 durch Thorgan Hazard. Am Ende gab es ein 2:2.

Hier bejubeln die Borussen das 2:1 durch Thorgan Hazard. Am Ende gab es ein 2:2.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Der Konterfußball gehört zu den typischen Merkmalen des klassischen Fohlenfußballs. Der Höhepunkt dieses Ansatzes war wohl das 5:1 der Borussen bei Twente Enschede im zweiten Uefa-Cup-Finale von 1975. Dass also jeder Konterzug, der in der Gegenwart passiert, irgendwie eine Referenz ist an die gute alte Zeit, liegt bei einem Traditionsklub wie Borussia auf der Hand. Die beiden Konterzüge, die das aktuelle Team nun beim 2:2 in Wolfsburg aufführte, haben sich das Prädikat „Fohlenfußball“ absolut verdient.

Die Terminologie im Fußball hat sich verändert. Was früher ein Konter war, ist nun Umschaltspiel. Beim 1:0 eroberte Thorgan Hazard am eigenen Strafraum den Ball, 15 Sekunden später zirkelte Alassane Plea die Kugel in den Winkel des Wolfsburger Tores. Beim 2:1 traf Hazard 25 Sekunden nachdem Matthias Ginter den Ball vor dem Überschreiten der Außenlinie hinderte.

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Es macht Spaß, sich die Tore im Nachgang nochmal anzuschauen. Und es steckt, das belegt der Blick zurück, ein Plan dahinter: Auch in den Testspielen gegen Betis Sevilla und beim FC Southampton gab es die Turbo-Angriffe der Borussen, die nach kürzester Zeit zum erfolgreichen Abschluss führten.

Waren die Flügel beim 2:4 in Berlin noch das Problem, so waren Patrick Herrmann und Hazard in Wolfsburg wesentliche Faktoren für den Erfolg. Und natürlich Plea. Der war an beiden Tore beteiligt und zeigte seine Talente: Zunächst den unbändigen Willen zum Abschluss, dann die Fähigkeit, den Ball „fest“ zu machen und zu verteilen. Plea und Hazard trafen sechsmal binnen einer Woche.

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Als „Leckerchen“ bezeichnete TV-Experte Rainer Calmud die aktuelle Borussia. Dass sie oben mitspielen könne, sagte er voraus. Die Defensivarbeit muss dafür aber stabiler werden. Sieben Tore erzielte Borussia in den vergangenen drei Spielen, doch sie kassierte eben auch sieben. In Wolfsburg war die Arbeit „gegen“ den Ball gut organisiert. Doch gab es dieses Mal individuelle Fehler, die zu den Gegentoren führten. Damit wurde der mögliche Sieg verschenkt. Das ist der Wermutstropfen eines guten Spiels. Denn Denis Zakaria hat Recht: Zwei Führungen sollten zum Sieg reichen .

Bei den gereizten Bayern wird es auf eine sehr, sehr stabile Defensivarbeit ankommen. Und auf etwas das Matthias Ginter vor dem 2:1 vormachte: Er wollte unbedingt den Einwurf verhindern, den Wolfsburg gedanklich wohl eingeplant hatte. Das zeigt: Hartnäckigkeit, Wachsamkeit und Mut zahlen sich aus. Damit ist auch was drin bei den Bayern.

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