Wegen Gelbsperre Wer macht bei Fortuna den Sobottka?

Düsseldorf · Neben dem positiven Corona-Test von Trainer Daniel Thioune sorgt noch eine weitere Personalie für Kopfzerbrechen bei den Düsseldorfern. Marcel Sobottka, der unter dem neuen Coach seine Form wiedergefunden hat, ist am Samstag in Paderborn gesperrt. Welche Alternativen es für den 27-Jährigen gibt.

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Foto: Frederic Scheidemann

Es ist nur eine Randnotiz der Begegnung mit dem FC Ingolstadt. Im Grunde kaum einer Erwähnung wert, zumindest ohne Belang für den späteren 3:0-Erfolg der Fortuna über die Oberbayern. Und doch bringt diese Szene aus der 52. Spielminute, als bereits alle Treffer gefallen sind und das Spiel somit entschieden ist, den Fortuna-Verantwortlichen im Nachgang noch einiges Kopfzerbrechen ein. Weil der Ingolstädter Merlin Röhl im Mittelfeld zu entwischen droht, zupft ihn Fortunas Interimskapitän leicht am Trikot und handelt sich für dieses taktische Foul richtigerweise die Gelbe Karte von Schiedsrichter Sven Jablonski ein.

Das Bittere daran: Es ist Sobottkas fünfter gelber Karton in der laufenden Saison, und somit ist der 27-Jährige für die Partie am Samstag (13.30 Uhr) beim SC Paderborn gesperrt. Nach immerhin schon 25 Spieltagen sicher ein absolut normales Ereignis – wegen Sobottkas aktuell starker Form jedoch ein echtes Problem für Fortuna. „Marcel ist ein echter Stratege“, hat schließlich Trainer Daniel Thioune erst in der vergangenen Woche gesagt. Und schon darf sich der Coach aus seinem Quarantänezimmer heraus Gedanken machen, wer die Rolle des gebürtigen Gelsenkircheners in Paderborn übernehmen soll. Drei Alternativen bieten sich dabei vor allem an.

Ao Tanaka Der Japaner ist der aussichtsreichste Kandidat für die Sobottka-Vertretung. Beim 0:0 in Regensburg agierte er bereits in einer ähnlichen Rolle, weil Thioune Jakub Piotrowski in dieser Partie als hängende Spitze weiter nach vorn beordert hatte und im 4-2-3-1 spielen ließ. Der Haken bei dieser Lösung ist, dass Tanaka im Düsseldorfer Trikot noch nie zu der Form gefunden hat, die ihn in der japanischen Nationalmannschaft auszeichnet. Oft ist der 23-Jährige zu hektisch und leistet sich unnötige Ballverluste. Da Piotrowski trotz aller Steigerung in den vergangenen Wochen ähnliche Defizite aufweist, wäre ein Duett der beiden an der Pader äußerst riskant.

Edgar Prib. Fast war der Routinier schon aus dem Blickfeld geraten – doch dank starker Trainingsleistungen hat er sich wieder im Spieltagskader etabliert. Dass Thioune den früheren Fürther und Hannoveraner beim Stande von 3:0 gegen Ingolstadt für Sobottka einwechselte, könnte durchaus ein Indiz dafür sein, dass Prib in den Überlegungen eine ernsthafte Rolle spielt. Gegen den 32-Jährigen spricht, dass er bei Fortuna bislang nur wenige wirklich gute Spiele gemacht hat; für ihn jedoch, dass er mehr Ruhe ins Spiel bringen kann als Tanaka.

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Foto: Christof Wolff

Adam Bodzek. Der Kapitän ist nach seinem doppelten Rippenbruch seit einiger Zeit wieder im Training, seit ein paar Tagen auch wieder unter voller Belastung. „Bodze“ wäre ganz sicher die erste Wahl als Vertreter Sobottkas – wenn sich denn Thioune und sein Trainerstab sicher sein könnten, dass der 36-Jährige körperlich wirklich schon wieder ganz der Alte ist. Die nächsten Tage können darüber Aufschluss geben, aber letztlich wird das nur Bodzek selbst beurteilen können.

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Foto: Frederic Scheidemann

Für alle weiteren Optionen müsste der Trainer sein System ändern, zum Beispiel auf eine Dreierkette, so dass dann Matthias Zimmermann die Rolle als Sechser in einem Fünfer-Mittelfeld übernehmen könnte. Das ist aber aus mehreren Gründen unwahrscheinlich: Zum einen hat Zimmermann gerade erst beim 3:0 gegen Ingolstadt eine bärenstarke Vorstellung als Rechtsverteidiger abgeliefert, zum anderen wird Thioune wohl sein Erfolgssystem nicht gerade dann ändern, wenn er es wie jetzt per Videokonferenz aus der Quarantäne heraus machen müsste.

Es wird also darauf hinauslaufen, dass einer der drei oben genannten Varianten den Zuschlag bekommt. Wer immer es am Ende ist: Gegen die starke Paderborner Offensive erwartet ihn keine leichte Aufgabe.

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