Borussias Franzose Cuisance mit viel Esprit bei der U20-WM

Mönchengladbach · Borussias Michael Cuisance spielt bislang eine starke U20-WM. Damit macht der Franzose auch Werbung in eigener Sache. Gladbachs neuer Trainer Marco Rose wird sich genau anschauen, was der 19-Jährige in Polen treibt. Dienstag ist das Achtelfinale gegen die USA.

 Michael Cuisance

Michael Cuisance

Foto: Dirk Päffgen

Vor einigen Tagen hat Michael Cuisance bei Instagram ein knapp zweiminütiges Video gepostet. „Bereit für die Weltmeisterschaft“ ist der Titel des Films. Darin berichtet Borussias Mittelfeldspieler, dass er in seinem Umfeld bestens aufgestellt ist, um fit zu sein. Sogar einen eigenen Koch hat er, der ihm Tipps gibt, sich richtig zu ernähren. Doch Cuisance weiß auch, dass all das nur so gut ist, wie die Performance auf dem Rasen. Und da ist er derzeit tatsächlich bereit für große Taten: In den drei Gruppenspielen der französischen U20, mit der er zur WM nach Polen gereist ist, um Weltmeister zu werden, hat er mit zwei Toren, einer Vorlage und spielerischem Esprit dazu beigetragen, dass der Nachwuchs des amtierenden Weltmeisters mit drei Siegen ins Achtelfinale eingezogen ist. Da geht es nun am Dienstag um 17.30 Uhr gegen die USA.

Cuisance, der in der vergangenen Saison nur auf insgesamt 402 Pflichtspielminuten in Gladbach kam, stand bei allen drei WM-Spielen in der Startelf. Beim 2:0 in der zweiten Partie gegen Panama bereitete er mit einer Ecke das 1:0 vor, das 2:0 erzielte er selbst. Auch beim 3:2 gegen Mali war er an zwei Toren beteiligt. Das 1:0 besorgte er, nachdem er zuvor selbst den Ball erobert hatte, mit einem schönen Volleyschuss aus 16 Metern. Vor dem 2:1 sorgte er für den Elfmeter, den dann Moussa Diaby verwandelte, weil der Ball von seinem Kopf entscheidend an den Arm des Gegenspielers flog.

Borussias neuer Trainer Marco Rose wird im Blick haben, was Cuisance in Polen treibt. Wer sich allein die kurzen Ausschnitte der WM-Spiele auf dem Video-Portal You Tube anschaut, sieht einen Cuisance, der richtig Lust auf Fußball hat, der rackert und kämpft, der vor dem Tor total cool ist. Im offensiven 4-3-3-System der Franzosen spielt er den rechten Achter. Aus der Position heraus entwickelt der 19-Jährige viel Dynamik, er ist extrem präsent in den Pressing-Situationen und hat stets Drang zum Tor.

Genau diese Merkmale braucht ein Mittelfeldmann im Rose-Stil. Roses Hauptsystem bei RB Salzburg war ein 4-3-1-2 mit einer Mittelfeld-Raute. In dieser kann Cuisance genau genommen alle Positionen spielen: Sechs, Acht und Zehn.

Dass er Spielmacher-Qualitäten hat, um auch der Drahtzieher hinter den Spitzen zu sein, zeigte sein Tor bei der WM gegen Panama. Er forderte bei seinem Kollegen mit einem energischen Laufweg den Doppelpass ein, dann schloss er vor dem Tor kühl ab. Da war Cuisance Regisseur und Acion-Held zugleich.

Dass der Cusiance, den es bei der WM zu sehen gibt, nur eine totale Nebenrolle bei Rose spielen würde, ist kaum vorstellbar. In dieser Form wäre der Franzose bereit für den nächsten Schritt in Gladbach. Und wer seine Ankündigungen derart nachhaltig umsetzt wie er in diesem Fall, der zeigt, dass er wohl auf dem richtigen Weg ist: Richtig kanalisiertes Selbstvertrauen ist eine Qualität.

Für den Fall, dass die Borussen doch zu dem Schluss kommen, dem jungen Mann per Ausleihe an anderer Stelle Spielpraxis zu beschaffen, dann hat er schon jetzt viel Werbung für sich gemacht. Neben Fortuna Düsseldorf werden nun auch einige französische Klub als Interessenten genannt. Erst mal aber will Cuisance in Polen bei der WM weitermachen. Im Achtelfinale soll noch lange nicht Schluss sein für ihn und die „Equipe Tricolore“.

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