Gladbachs ehemaliger Verteidiger Luggi Müller im Alter von 79 Jahren verstorben

Mönchengladbach · Drei Jahre spielte Ludwig „Luggi“ Müller für Borussia Mönchengladbach. Zweimal wurde er in dieser Zeit Deutscher Meister mit dem Klub, er gehörte zum Team, das Inter Mailand 7:1 schlug. Nun ist Gladbachs ehemaliger Abwehrspieler verstorben.

 Zweimal Meister mit Gladbach: Luggi Müller (oben, Vierter von links) ist nun im Alter von 79 Jahren verstorben.

Zweimal Meister mit Gladbach: Luggi Müller (oben, Vierter von links) ist nun im Alter von 79 Jahren verstorben.

Foto: Walter Strucken

Zweimal wurde Ludwig „Luggi“ Müller Deutscher Meister mit Borussia Mönchengladbach, 1970 und 1971. Er trug maßgeblich zu den Titelgewinnen bei, als er 1969 vom 1. FC Nürnberg nach Gladbach kam, und zusammen mit Klaus-Dieter Sieloff aus Stuttgart die Abwehr der offensivstarken Fohlenelf von Trainer Hennes Weisweiler stabilisierte. Müller hat damit seinen Platz in den Geschichtsbüchern des Vereins sicher. Nun trauert der Klub um seinen früheren Verteidiger: Luggi Müller starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit im unterfränkischen Haßfurt.

Müller war ein kompromissloser Verteidiger und nimmermüder Kämpfer. So einen wie ihn brauchte Trainer Weisweiler im Sommer 1969 noch, um die Deutsche Meisterschaft endlich nach Gladbach zu holen. Müller war zu haben, da der Nationalspieler mit dem 1. FC Nürnberg in jenem Jahr abstieg. Als damaliger Deutscher Meister – einmalig in der Bundesliga-Historie.

Einmaliges erlebte Müller auch in drei Jahren Gladbach. Gemeinsam mit Sieloff und Berti Vogts bildete er fortan ein Bollwerk, dass nur noch schwer zu knacken war. Nur noch 29 Gegentore kassierte Borussia in der ersten Meistersaison 1969/70, das sollte für Jahrzehnte der Vereinsrekord bleiben. Gladbach war im Jahr darauf der erste Meister der Bundesliga-Geschichte, der seinen Titel verteidigen konnte. Müller, der als Gladbacher ein weiteres Länderspiel seinen bereits fünf Einätzen im DFB-Dress hinzufügte, trug mit verlässlicher Abwehrarbeit seinen Teil dazu bei.

Doch Müller erlebte auch bittere Stunden mit der Borussia. Im November 1970 schied Gladbach im ersten Elfmeterschießen der Geschichte des Landesmeisterpokals beim FC Everton aus, Müller verschoss den entscheidenden Strafstoß. Im Jahr darauf gehörte er zu dem Team, das Inter Mailand am Bökelberg 7:1 besiegte. Er war aber auch ganz in der Nähe, als Roberto Boninsegna von einer von der Tribüne geworfenen Cola-Dose getroffen wurde. Inters Starspieler sank zu Boden und ließ sich auswechseln. Das Spiel wurde später annulliert.

In einem Gespräch mit unserer Redaktion im Jahr 2011 sagte Müller über Mailands Stürmer noch: „Es war eine große schauspielerische Leistung.“ Für ihn endete das Wiedersehen mit Boninsegna im Wiederholungsspiel am 1. Dezember 1971 in Berlin tragisch. Der Italiener brach Müller in einem Zweikampf das Bein, der Verteidiger spielte danach nie wieder für den Verein.

96 Pflichtspiele kamen für Müller in knapp zweieinhalb Jahren für Gladbach zusammen, acht Tore erzielte der Abwehrmann dabei. Er bleibt bei Borussia als Mitglied der Meistermannschaften 70 und 71 in Erinnerung – und als der Borusse, der seine ganz eigene Geschichte mit Inter und Boninsegna hat.

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