Uefa-Protest der Bundesligisten Warum der Borussia-Park nicht in Regenbogenfarben leuchten wird

Mönchengladbach · Nach dem Verbot der Uefa, die Münchener Allianz Arena in Regenbogenfarben zu erleuchten, haben zahlreiche Bundesligisten angekündigt, ihr Stadion bunt erstrahlen zu lassen. Auch Borussia Mönchengladbach hätte sich gerne daran beteiligt, setzt aber nun ein Zeichen in anderer Form.

 Der Borussia-Park in Mönchengladbach kann aus technischen Gründen nicht in Regenbogenfarben leuchten.

Der Borussia-Park in Mönchengladbach kann aus technischen Gründen nicht in Regenbogenfarben leuchten.

Foto: Jana Bauch / Andreas Krebs

In der Politik herrschte in den vergangenen Tagen Einigkeit: Die Münchener Allianz Arena sollte am Mittwochabend, wenn die deutsche Nationalmannschaft im dritten Gruppenspiel auf Ungarn trifft (21 Uhr), in Regenbogenfarben erstrahlen. Der Hintergrund des Protests ist ein Gesetz, das in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt worden ist. Das Gesetz schränkt demnach die Informationsrechte von Jugendlichen mit Blick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn ein.

Die Uefa, die bei den Spielen der Europameisterschaft in allen Stadien Hausrecht besitzt, hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie „aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation“ sei. „Angesichts des politischen Kontextes dieser speziellen Anfrage – eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen Parlaments abzielt – muss die UEFA diese Anfrage ablehnen.“

Als Reaktion darauf kündigten einige Bundesligisten an, ihr Stadion am Mittwochabend während des Länderspiels bunt erleuchten zu lassen, um ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Der 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, der FC Augsburg und Hertha BSC lassen ihre Arenen nun bunt strahlen.

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Auch Borussia Mönchengladbach hätte gerne bei dieser Aktion mitgemacht. „Das ist aber leider nicht möglich“, sagte Borussias Pressesprecher Markus Aretz auf Nachfrage unserer Redaktion. Im Borussia-Park sind lediglich grüne Lichter installiert, die - im Gegensatz zu den anderen Standorten - nicht verändert werden können. In der Allianz Arena kann die LED-Beleuchtung beispielsweise individuell gesteuert und entsprechend in allen Farben eingestellt werden. Trotzdem will Borussia am Mittwoch auch ein Zeichen setzen. „Wir werden auf unserem Stadiongelände Regenbogenflaggen hissen“, kündigte Aretz an.

Auch andere NRW-Städte setzen ein Zeichen: In Dortmund sollen markante Gebäude der Stadt wie der Fernsehturm und das Dortmunder U sowie einige Museen den Tag lang bunt erstrahlen. Auch Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat entschieden: Wir hängen die Regenbogenflagge auf. „Die Regenbogenfahne ist ein Zeichen der Weltoffenheit und Toleranz und ein sichtbares Signal für unser gemeinsames Werteverständnis“, erklärte der SPD-Politiker.

In der Schalker Arena sind die Regenbogen-Farben auf dem großen Video-Würfel zu sehen. In einem Tweet erklärten die Schalker: „Keine Provokation, sondern eine Selbstverständlichkeit! Der #S04 steht für Vielfalt und Toleranz“. Bayern-Präsident Herbert Hainer zeigte sich mit der Entscheidung der Uefa ebenfalls nicht zufrieden: „Weltoffenheit und Toleranz sind grundsätzliche Werte, für die unsere Gesellschaft steht und der FC Bayern steht“, sagte er.

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