Ex-Borusse in Las Vegas Corona verlängert Hiepens Warten auf den Fußball

Mönchengladbach · Der Ex-Borusse Louis Hiepen kann in Las Vegas nicht für das Uni-Team spielen, weil die Saison wegen der Pandemie verschoben wurde. Sein letztes Spiel war im August 2019.

 Louis Hiepen hofft, bald Fußball spielen zu können.

Louis Hiepen hofft, bald Fußball spielen zu können.

Foto: Ja/UNLV Rebels

Louis Hiepen hat zuletzt Fotos gepostet, die ihn im Trikot des Fußballteams der Universität von Las Vegas zeigen, den Rebels. Ein früherer Borusse, der zudem ein gebürtiger Mönchengladbacher ist, im rot-weißen Look, das ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Doch nichts wäre Hiepen lieber, als „endlich“ in dieser Kluft zu spielen. Doch der 20-Jährige muss sich gedulden. Wegen der Corona-Pandemie wurde die College-Saison in den Februar 2021 verschoben.

„Ich hatte sechs Wochen Training, das ist aber auch fast zwei Monate her. Ich studiere eigentlich aktuell nur“, sagt Hiepen, der in diesen Tagen auf Heimaturlaub ist. Am 27. Dezember, gleich nach Weihnachten, geht es dann zurück in die USA in den Bundesstaat Nevada. Dort geht das Warten auf den Fußball dann weiter.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

„Der Fußball fehlt mir sehr. Ich habe seit über eineinhalb Jahren kein vernünftiges Spiel mehr gemacht“, sagt Hiepen. Tatsächlich passierte sein letzter Pflichtspieleinsatz am 24. August 2019, damals spielte er für die Gladbacher U23 in der Regionalliga gegen den SV Lippstadt. Dann zog er sich einen Außenbandriss zu, fiel lange aus und kam nach dieser Verletzung nicht mehr richtig rein in die Saison, die wegen der Pandemie dann abgebrochen wurde. Hiepen entschied sich, einen neuen Weg zu gehen und das Angebot aus Las Vegas anzunehmen, er verließ Borussia und Deutschland. Doch Covid-19 bremst ihn nun aus bei seinem amerikanischen Abenteuer.

Auch jenseits des Sports. Denn angesichts der Pandemie geht es im normalerweise so pompösen Spieler-Paradies wie überall auf der Welt geflissentlicher zu als früher. „Die Situation ist ähnlich wie in Deutschland. Vieles hat geschlossen oder nur geöffnet, wenn die Abstandsregeln eingehalten sind“, sagt Hiepen. Kein organisierter Sport, wenig Freizeitmöglichkeiten, da kann er sich ganz aufs Lernen konzentrieren. „Das meiste ist aber online, nur ab und zu gibt es einen Kurs, bei dem ich anwesend sein muss“.

Mandela Egbo, einem weiteren Ex-Gladbacher in den USA, geht es da als Profi beim MLS-Klub New York Red Bulls besser. Er kann seinem Job nachgehen und Fußball spielen. Das Team des Engländers, der 84 Spiele für Gladbachs U23 machte und einmal in der Bundesliga zum Einsatz kam am 24. Februar 2018 beim 1:0-Sieg in Hannover, belegte in der Liga Rang sieben in der Eastern Conference der MLS. Nun im Achtelfinale der MLS Cup Play-offs gab es ein 2:3 bei Columbus Crew. Egbo war am 30. Januar 2020 von Darmstadt 98 zur RB-Außenstelle in New York gewechselt. Neun Einsätze kamen für ihn seither zusammen, ein Tor erzielte er, eines bereitete er vor.

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Foto: dpa/Marius Becker

Solche Erlebnisse hätte sich Hiepen auch gewünscht in den USA. Doch fühlt er sich „im Moment eher wie ein Freizeitsportler. Ich gehe jeden Tag in das große Fitnessstudio meiner Uni, um nicht nicht nur fit zu halten, sondern noch fitter zu werden“. Auf Instagram zeigen Videos seine Aktivität im Studio. Natürlich hat er einen Ball daheim in der Wohnung, ganz ohne geht es dann doch nicht. „Ich gehe auch manchmal mit ein paar Jungs kicken, aber ich konzentriere mich mehr auf meine Fitness“, sagt Hiepen. Er will körperlich bereit sein, wenn das Warten ein Ende hat.

„Auch wenn es mit dem Fußball noch nicht so geklappt hat, ist es sehr gut hier. Aber wenn es dann nach Weihnachten richtig losgeht, ist es natürlich noch 100-mal besser. Ich will endlich wieder Fußball spielen“, sagt Hiepen.

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