Härtetest für Leverkusen Herrlich setzt in Düsseldorf auf frisches Personal

Leverkusen · Heiko Herrlich kann in Düsseldorf bis auf die Langzeitverletzten auf alle Spieler zurückgreifen. Der Trainer von Bayer Leverkusen hat angekündigt, rotieren zu wollen. Bayer steht weiter unter Druck.

 Bayers Coach Heiko Herrlich will beim Aufsteiger in Düsseldorf einigen Spielern die Chance geben, sich zu präsentieren.

Bayers Coach Heiko Herrlich will beim Aufsteiger in Düsseldorf einigen Spielern die Chance geben, sich zu präsentieren.

Foto: dpa/Marius Becker

Der 1:0-Erfolg am vergangenen Sonntag gegen Mainz war Balsam auf die zuletzt leidgeprüften Seelen der Fans von Bayer 04. Und auch Heiko Herrlich war die Erleichterung nach den ersten drei Punkten der Spielzeit anzumerken. „Die Mannschaft hat in einer enormen Drucksituation in Rasgrad und gegen Mainz bewiesen, dass sie mutig ist und tollen Fußball spielen kann“, sagte der Trainer der Werkself vor der Partie am Mittwoch beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr). Diesen verbesserten Eindruck müsse sein Team nun bestätigen. Denn Herrlich weiß: „Der Druck wird nicht weniger.“

Die beiden Erfolge in der Europa League beim bulgarischen Serienmeister und gegen die Rheinhessen in der Liga haben zumindest dafür gesorgt, dass wieder etwas etwas Ruhe unter dem Bayer-Kreuz eingekehrt ist. Doch noch ist der Werksklub längst nicht dort, wo er nach eigenem Befinden hingehört – und zwar im oberen Tabellendrittel.

„Wir dürfen nicht nachlassen“, sagt deshalb auch Mittelfeldspieler Kai Havertz. Der Youngster, der mit drei Treffern in den jüngsten beiden Spielen maßgeblich an den Erfolgen beteiligt war, weiß um die Fragilität des derzeitigen Erfolgs. Denn vor allem die zweite Halbzeit gegen Mainz, in der die Gäste zunehmend die Kontrolle übernahmen, hat gezeigt, dass Leverkusen aktuell nicht in der Lage ist, einen Gegner über die komplette Spieldauer zu dominieren.

Für Coach Herrlich ist die in der zweiten Hälfte gezeigte Leistung aber kein Grund, sein Team zu kritisieren. „Keine Mannschaft in der Bundesliga lässt sich 90 Minuten an die Wand nageln“, sagte er – wohlwissend, dass auch Düsseldorf es seinem Team schwer machen wird.

Welche Startformation der 46-Jährige im Härtetest beim Nachbarn aus der Landeshauptstadt ins Rennen schicken wird, verriet Herrlich freilich nicht, kündigte aber zumindest an, einige neue Profis bringen zu wollen. „Wie auch in den vergangenen Spielen haben wir vor, auf der ein oder anderen Position zu rotieren“, erklärte er. Jonathan Tah und Kai Havertz, die in dieser Saison als bislang einzige Bayer-Profis jedes Pflichtspiel von der ersten bis zur letzten Minute gespielt haben, werden davon vermutlich nicht betroffen sein. Herrlich: „Wir müssen schauen, dass die Achse stabil bleibt, werden aber auch frische Spieler bringen.“

Während dem Bayer-Trainer für den Angriff bis auf Joel Pohjanpalo (Durchblutungsstörung im Sprungbein) und den rotgesperrten Karim Bellarabi (noch drei Spiele) alle Optionen zur Verfügung stehen, sieht es dahinter anders aus. Mit der Rückkehr von Julian Baumgarltinger (Innenbandriss) rechnet Herrlich frühestens zur nächsten Länderspielpause Mitte Oktober, bei Panagiotis Retsos (Sehnenteilriss im Oberschenkel) und Charles Aránguiz (Knieprobleme) zeigte sich der Fußballlehrer weniger optimistisch – und wollte keine Prognose abgeben.

So dürften auch in Düsseldorf wieder Dominik Kohr und Kapitän Lars Bender die Doppelsechs vor der eingespielten Abwehrkette und Torhüter Lukas Hradecky bilden. Kevin Volland, der zuletzt zwei Mal von der Bank kam, könnte Lucas Alario im Sturmzentrum ersetzen, alternativ stünde auch noch Isaac Kiese Thelin bereit. Ein Kandidat für den Flügel ist das 18-jährige brasilianische Talent Paulinho.

(sb)
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