Heimspiel gegen Freiburg Bayer spielt gegen den Länderspielpausen-Fluch

Leverkusen · In dieser Saison hat die Werkself stets das erste Spiel nach einer Länderspielpause deutlich verloren. Das ist auch Bayers Trainer Peter Bosz nicht entgangen, der ansonsten eigentlich nicht viel mit Statistiken anfangen kann.

Bayers Trainer Peter Bosz.

Bayers Trainer Peter Bosz.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Mit Bundesligaspielen nach Länderspielpausen hat Bayer Leverkusen in dieser Saison keine guten Erfahrungen gemacht. Im September folgte nach der knapp zweiwöchigen Unterbrechung des regulären Betriebs das 0:4 in Dortmund, im Oktober dämpfte die 0:3-Niederlage in Frankfurt die Stimmung. Im November wartet immerhin ein Heimspiel auf Trainer Peter Bosz und seine Mannschaft. Am Samstag ist der SC Freiburg zu Gast in der BayArena (15.30 Uhr).

Dem Niederländer, der unter der Woche seinen 56. Geburtstag feierte, ist die schwache Bilanz seines Teams nach Länderspielpausen bewusst. Normalerweise habe er es nicht so mit Statistiken, „aber das ist eine, die auch bei mir im Kopf ist“, erklärt der Coach. Er habe viel darüber nachgedacht. „Es ist immer schwer, wenn man die Spieler so spät zurückbekommt und dann die Ergebnisse nicht gut sind. Wir brauchen mal einen Sieg nach der Länderspielpause.“ Bosz sei daher froh, dass zum Beispiel Charles Aránguiz kein Spiel gemacht habe, obwohl er zunächst auf Reisen gewesen sei. Doch die Partien mit Chile fanden wegen der Unruhen im Land nicht statt. „Das heißt, dass er früher bei uns war. Das hilft uns.“ Gut sei freilich auch, dass alle Spieler fit zurückgekommen seien.

Aránguiz war derweil in den vergangenen Tagen auch aus anderen Gründen ein Thema. Wieder einmal ranken sich Wechselgerüchte um Bayers Schlüsselspieler. Sein Ex-Klub Internacional Porto Alegre aus Brasilien ist wohl an einer Rückholaktion des 30-Jährigen interessiert, der bereits häufiger andeutete, irgendwann nach Südamerika zurückkehren zu wollen. Bereits im vergangenen Frühjahr hatte Internacional Interesse signalisiert, aber Bayer 04 wollte Aránguiz nicht ziehen lassen. Nun scheint es einen zweiten Anlauf zu geben. Auch Paris St. Germain und der AC Mailand sollen ein Auge auf den Chilenen geworfen haben, dessen Vertrag 2020 ausläuft. Das Interesse an einer Verlängerung der Zusammenarbeit ist indes ungebrochen. „Wir werden alles tun, um ihn zu halten“, bekräftigte Bayers Sportdirektor Simon Rolfes unlängst.

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Dass mit der näher rückenden Winterpause Transfergerüchte hochkochen, ist normal. Die Gegenwart bietet aber auch ohne Personaldebatten Spannung. Nach Freiburg geht es für die Werkself nach Moskau, ehe danach am Wochenende das Auswärtsspiel in München folgt – eine wegweisende Woche für den Saisonverlauf in Liga und Europapokal. „Wir schauen von Spiel zu Spiel – und alle sind wichtig“, betont Bosz. „Sie werden zeigen, wo wir international und in der Bundesliga spielen. Die kommenden Wochen werden uns eine Richtung geben.“ Wie die aussehen soll, erklärt sich aus Leverkusener Sicht von selbst. Nach oben soll es gehen – also dahin, wo Freiburg als Vierter bereits jetzt schon ist. Bosz hat für sein Pendant Christian Streich viel Anerkennung übrig: „Wenn ein Trainer acht Jahre bei einem Verein ist, muss er viel richtig machen. Davor habe ich großen Respekt.“

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