Beeck vor schwieriger Aufgabe in Hürth Sebastian Wilms – erst Spiel, dann Standesamt

Fussball-Mittelrheinliga · Beeck spielt am Mittwoch in Hürth. Für Sebastian Wilms ist es das letzte Spiel als Junggeselle. Beecks Bilanz im Hürther Salus Park ist sehr dürftig – ein Sieg gelang dort noch nicht.

 Mittwoch in Hürth, Donnerstag Standesamt – Beecks Routinier Sebastian Wilms steht vor aufregenden Tagen.

Mittwoch in Hürth, Donnerstag Standesamt – Beecks Routinier Sebastian Wilms steht vor aufregenden Tagen.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Sebastian Wilms ist der dienstälteste Akteur des FC Wegberg-Beeck. Bereits sein letztes A-Jugend-Jahr absolvierte der knapp 30-Jährige beim FC, und danach, seit 2011, ist „Sepp“ Stammspieler der ersten Mannschaft. Die aktuelle Saison ist also bereits seine zwölfte als Beecker Seniorenspieler. Dazu ist er der bislang einzige Akteur, der im FC-Dress mehr als 100 Regionalligaspiele absolviert hat – da stehen für ihn 135 auf dem Tacho.

Auch am Mittwoch im vorgezogenen Punktspiel beim FC Hürth (Anstoß 20 Uhr) wird Wilms wieder mit von der Partie sein – auf der Sechs. Ein Spiel wie jedes andere ist es für ihn aber nicht – es ist sein letztes als Junggeselle. Denn tags darauf geht es für ihn zum Standesamt. Dann läuft er in den Hafen der Ehe ein. In Hürth werde er das aber ausblenden, versichert Wilms. „Dank dieses Spiels habe ich auch gar keine Zeit, vor der Heirat noch groß nervös zu werden“, erklärt Wilms schmunzelnd.

Immerhin steht in Hürth die Verteidigung der Tabellenführung auf dem Programm – ein schweres Unterfangen. Denn das große Kunstrasenplatz im 2013 eröffneten schmucken Hürther Stadion war für Beeck in etlichen Anläufen noch keine einnehmbare Festung. Beecks letzter und auch einziger Sieg beim FC Hürth (3:2) datiert von März 2012 – und damit vor dem neuen Stadion.

Auch in der vergangenen Saison zog Beeck in Hürth den Kürzeren: Im Achtelfinale des Mittelrheinpokals verlor Beeck nach einem Freistoß in der 120. Minute mit 1:2. Beeck war ausgeschieden. Quasi die Vorlage zum Tor hatte mit seinem Freistoß an die Lattenunterkante Hürths Routinier Yousef Keshta gegeben, seit 2010 im Verein und seitdem so etwas wie Hürths Lebensversicherung.

Das ist auch in dieser Saison wieder so: Für „Jupp“, wie er in Hürth nur gerufen wird, stehen schon wieder fünf Tore und vier Assists zu Buche. Und wie Wilms hat auch er am Tag nach dem Spiel einen Grund zum Feiern: Da wird er 32 Jahre alt. „Trotz seines fortgeschrittenen Alters läuft er immer noch wie ein Duracellhäschen“, erläutert Hürths langjähriger Vorsitzender Karl Zylajew.

Mit 16 Punkten steht Hürth, das seit sechs Spielen ungeschlagen ist, im Tabellenmittelfeld. Hürth hat nur zweimal verloren (damit einmal weniger als Beeck), ist umgekehrt aber auch mit sieben Unentschieden der Remiskönig der Liga. Und wie im Vorstand und beim wichtigsten Spieler wird in Hürth auch auf der Trainerposition Kontinuität großgeschrieben: Bereits seit 2013 steht Oliver Heitmann auf der sportlichen Kommandobrücke.

Vorgezogen wird die Partie, weil Hürth am Sonntag das noch ausstehende Mittelrheinpokal-Erstrundenspiel gegen Regionalligist Fortuna Köln absolviert. Der Termin fürs Beeck-Spiel ist für Hürth nicht gerade günstig: Am frühen Mittwochabend spielt in der Bundesliga der 1. FC Köln das rheinische Derby gegen Bayer Leverkusen – das dürfte Hürth einige Zuschauer kosten. „Ein anderer Termin hat sich leider aber nicht ergeben. Ich bin mir sicher, dass aber auch so genügend Zuschauer kommen werden“, sagt Zylajew. Die Chancen für einen ­Beecker Sieg seien diesmal recht groß: „Bei uns fallen schließlich mit Luka Ziegler und Sven Hoffmann beide etatmäßige Innenverteidiger mit Kreuzbandrissen aus, dazu sind weitere Stammspieler verletzt.“

Beecks Coach Mark Zeh ist auf alle Fälle mächtig heiß darauf, ­Beecks schwarze Serie in Hürth zu beenden: „Das ist für uns ein zusätzlicher Ansporn. Generell wollen wir unseren 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Hohkeppel, bei dem wir wirklich gut gespielt haben, mit einem weiteren Auswärtssieg vergolden. Wir wissen aber alle, dass das in Hürth brutal schwer werden wird.“

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