1:4 gegen Straubing DEG verteilt Geschenke

Düsseldorf · Beim 1:4 gegen die Straubing Tigers schlägt sich die Düsseldorfer EG fast selbst. Vorne vergibt sie große Chancen, hinten gönnt sie sich zahlreiche leichte Puckverluste.

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Auch bei der Düsseldorfer EG haben sie für die Weihnachtszeit das Sortiment im Fanshop erweitert. Wer am Freitagabend im Rather Dome vorbeischaute, fand unter anderem einen speziellen Puck mit Weihnachtsbotschaften in verschiedenen Sprachen, Weihnachtskugeln mit DEG-Logo sowie den unvermeidlichen „Ugly Sweater“ – also einen mit Absicht hässlichen Pullover. Und als wäre das nicht schon weihnachtlich genug, zeigte sich die DEG auch auf dem Eis als guter Gastgeber. Gegen die Straubing Tigers verteilte sie gleich sie so viele Geschenke, dass die Gäste ohne große Probleme mit 4:1 gewannen und die drei Punkte mitnahmen.

Das war für die Düsseldorfer die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen, vor dem Spiel am Sonntag (14 Uhr) in Augsburg sind sie damit wieder auf Rang zehn der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abgerutscht. Aber im Gegensatz zu den jüngsten Niederlagen brachten sie am Freitag nicht das Publikum gegen sich auf. Was einerseits daran lag, dass da der Tabellenvierte zu Gast war, gegen den man auch mal verlieren kann. Anderseits machte die DEG über weite Stecken ein besseres Spiel, als es das Ergebnis erahnen ließ. Zwar ging sie verdient ohne Punkte in die Kabine, war von den Spielanteilen und den Möglichkeiten her aber gar nicht so weit weg von den Straubingern.

Das Problem war nur, dass die DEG zwei Sachen tat, die man eben nicht machen soll, wenn man ein Eishockeyspiel gewinnen will: Sie vergab mehrere Großchancen, bei der besten im zweiten Drittel rannten Philip Gogulla und Daniel Fischbuch sogar komplett ohne Gegenspieler auf das Straubinger Tor und scheiterten. Noch schlimmer aber war, dass die Düsseldorfer sich derart viele einfache Puckverluste leisteten, dass die Straubinger fast gar nicht anders konnten, als regelmäßig Tore zu schießen. Bei drei der vier Treffer hatte die DEG kurz zuvor noch im eigenen Drittel den Puck, gab ihn dann aber nahezu ohne Not her. Erst Luca Zitterbart, dann Alexander Barta, dann Paul Bittner. Nicht umsonst sagte Daniel Fischbuch hinterher bei „Magentasport“: „Die Tore, die die geschossen haben, haben wir selbst verursacht.“

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Foto: Birgit Häfner

Fischbuch selbst stand vor dem Spiel im Fokus, die Frage lautete: Was hat Trainer Roger Hansson mit dem Nationalstürmer vor, den er am vergangenen Sonntag gegen Schwenningen ab dem dritten Drittel kaum noch einsetzte. Zwar durfte Fischbuch nun gegen Straubing wieder spielen, zunächst aber nur in der vierten Reihe – was ihn allerdings anzustacheln schien. Gleich bei seinem ersten Wechsel war er mit dafür verantwortlich, dass Cedric Schiemenz die DEG in Führung brachte. Ein Auftakt nach Maß. Kurz danach hatte Josef Eham gar die Chance auf das 2:0, zudem sah der Aufbau durch die Rückkehrer Bernhard Ebner und Luca Zitterbart wieder deutlich besser aus. Was auch das Publikum registrierte, nach ein paar Minuten war ordentlich Stimmung in der Halle, die Krise der vergangenen Tage schien weit weg zu sein.

Doch ein schlimmer Fehlpass von Zitterbart und ein feiner Schuss von Travis St. Denis später war der erste Dämpfer perfekt. Und nicht nur das: Vorne vergab Alexander Blank die nächste Topchance, hinten fälschte Taylor Leier kurz vor der ersten Pause einen Schuss zum 1:2 ab. Was nicht wirklich verdient war, aber eben der Unterschied zwischen einem Team, bei dem es läuft, und einem, bei dem es nicht läuft.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd
 DEG-Rückkehrer Paul Bittner (r. Nr. 57) im Zweikampf mit Straubings Benedict Kohl.

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Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

So ging es auch im zweiten Drittel weiter. Fehlpass Barta: Gegentor. Chance vorne: vergeben. Fehlpass Bittner: Gegentor. Chance vorne: vergeben. Die Schussuhr stand bei 12:13, nach Toren stand es 1:4. Was deutlich zu hoch war, aber unverdient eben auch nicht. Straubing wirkte reifer, gefestigter, effektiver. Zudem fehlten der DEG Tempo und Ideen, um wie am Sonntag einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen. Nicht mal eine fünfminütige Überzahl im letzten Drittel brachte die Düsseldorfer noch mal heran. Kurz später war Schluss. Das einzig Gute aus Sicht der DEG: Pfiffe waren diesmal nicht zu hören.

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