„Anne Will“ zu Sondierungen Röttgen findet keine klaren Worte zu Laschet

Berlin · Die Sondierungen für eine neue Bundesregierung laufen – und in der Union tobt eine Auseinandersetzung um Armin Laschet als Führungsfigur. Hätte der unterlegene Kanzlerkandidat nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei zurücktreten müssen?

 CDU-Politiker Norbert Röttgen am Sonntagabend bei „Anne Will“.

CDU-Politiker Norbert Röttgen am Sonntagabend bei „Anne Will“.

Foto: Screenshot/ARD/NDR/Anne Will

In der ARD-Sendung „Anne Will“ verteidigte es Röttgen am Sonntagabend, dass die Union mit Laschet in die Sondierungen für eine Koalition mit Grünen und FDP geht. Er verneinte zudem die Frage, ob Laschet nicht unmittelbar nach der Unionsniederlage bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag hätte zurücktreten müssen. „Das wäre falsch gewesen“, sagte Röttgen, der als einer derer gilt, die Laschet stürzen wollen, um selbst ins Machtzentrum der Union aufzurücken.

Ein Rücktritt wäre deshalb falsch gewesen, weil noch nicht klar sei, wer eine Regierung bilden könne – SPD, Grüne und FDP in einer Ampel-Koalition oder die Union mit Grünen und FDP in einem sogenannten Jamaika-Bündnis. „Wenn das nicht der Fall ist, ist die Union auch in der Pflicht, Gespräche zu führen“, erklärte Röttgen und fügte mit Blick auf die parteiinternen Ämterwahlen hin, „und zwar mit dem Personal, das gewählt worden ist.“

Röttgen beantwortete Wills Frage allerdings erst beim dritten Nachfassen der Moderatorin, nachdem er zuvor stets ausgewichen war – und er gab keine klare Antwort darauf, ob Laschet der nächste Kanzler sein solle. Zuvor hatte Röttgen in Interviews eine inhaltliche und auch personelle Neuaufstellung der Union gefordert, was als Attacke auf Laschet verstanden worden war. Er erläuterte in der Sendung, dass die inhaltlichen Fehler der Partei teils aus der Zeit vor Laschets Amtsantritt herrührten.

Röttgen war auch einer der Konkurrenten Laschets um den Parteivorsitz gewesen, unterlag diesem aber wie Friedrich Merz auf dem Parteitag im vergangenen Januar.

(hebu/dpa)
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