Karl Lauterbach bewegt Twitter & Co. „Haben Sie das Bild mit dem Toaster aufgenommen?“

Leverkusen · Die einen wollen seine Fliege zurück, die anderen nicht. Die einen freuen sich über seinen neuen Posten, die anderen motzen. Kaum eine politische Figur ist so heiß diskutiert wie der künftige Gesundheitsminister. Und dann ist da noch die Sache mit dem Foto...

 Karl Lauterbach twitterte dieses Bild am Dienstagmorgen, einen Tag nach der Amtsverkündung. Und kassierte Spott für die Unschärfe.

Karl Lauterbach twitterte dieses Bild am Dienstagmorgen, einen Tag nach der Amtsverkündung. Und kassierte Spott für die Unschärfe.

Foto: Karl Lauterbach/Twitter

Als Karl Lauterbach am Morgen danach ein unscharfes Selfie von Annalena Baerbock, Robert Habeck (Grüne) und sich selbst beim Bloggingdienst Twitter einstellt – Unterzeile „Jetzt beginnt das eigentliche Projekt“ – muss er Spott ertragen. „Haben Sie das Bild mit dem Toaster aufgenommen“, fragt ein Nutzer, ein anderer: „Projekt: Neues Smartphone kaufen?“

Immerhin  fast 19.000 Mal haben Twitter-Nutzer dem Tweet des neuen Bundesgesundheitsministers ein „Gefällt mir“ gegeben. Lob und Glück- und Erfolgswünsche überwiegen die Selfie-Häme und die Kritik, dass fürs Foto ohne Maske wohl zu wenig Abstand herrsche.

Lauterbach kennt Twitter-Kritik gut, zu seinen Posts wird sich eifrig ausgetauscht, teils zum getwitterten Thema, teils schlagen Nutzer  kuriose Haken zu ganz anderen Dingen.

Am Tag nachdem Bundeskanzler in spe Olaf Scholz Lauterbach als Gesundheitsminister benannt hat, bekommt der Abgeordnete für Leverkusen über Twitter Aufträge vom Volk: Er soll zuerst die Kinder schützen und die Präsenzpflicht an Schulen aussetzen, fordert Nutzerin Petra, ein anderer will wissen, wann die Impfpflicht für alle kommt. Ein Dritter, ob Lauterbachs Projekt der Bürgerversicherung nun konkret wird.

Auf Facebook hagelt es Glückwünsche und die – fast schon übliche  Kritik, sehr persönliche und verletzende Angriffe und viel Gemotze unter den Fragestellungen, warum es so viele Glückwünsche gebe. Ob die alle bezahlt seien. Was ihn – zwar studierter Mediziner, aber kein praktizierender – für den Job qualifiziere und dass er ja alle zwei Wochen seine Meinung ändere. Dafür kassieren die Schreiber wiederum von anderen Nutzern Kritik.

Auch in Leverkusener Facebook-Gruppen wird über die Wahl des SPD-Bundestagsabgeordneten für Leverkusen zum Chef des Gesundheitsministeriums  deftig gestritten

Über die Sozialen Medien gratulierte übrigens auch Amtsvorgänger Jens Spahn: „Lieber Karl Lauterbach, herzlichen Glückwunsch zu dieser wichtigen und schwierigen, doch auch sehr schönen Aufgabe. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und eine glückliche Hand. Denn es geht um unser Land. Die Bewältigung dieser Pandemie bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe.“

Und Serap Güler, CDU-Bundestagsabgeordnete für Leverkusen, twittert:  „Gratuliere Karl Lauterbach herzlich zur Benennung als neuen Bundesgesundheitsminister! Wünsche ihm eine glückliche Hand bei der Amtsausübung  – vor allem bei der Bewältigung der Pandemie, bei der wir ihn als Opposition selbstverständlich, wenn wir gebraucht werden, unterstützen werden.“

Ob positiv oder negativ: Fakt ist, Karl  Lauterbach bewegt das Netz. Allein auf seinen jüngsten Dankes-Post bei Facebook bekommt er bis Dienstagmittag 8145 Kommentare, mehr als 24.000 „Gefällt-mir“-Klicks.

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