Attentat von Berlin So reagiert das Ausland
Berlin · Teils solidarisch und teils scharf fallen die Worte aus, mit denen führende Politiker im Ausland auf den mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche reagierten.
Eine Auswahl der Reaktionen aus dem Ausland:
- FRANKREICH
"Die Franzosen teilen die Trauer der Deutschen angesichts dieser Tragödie, die ganz Europa trifft", erklärte der französische Präsident François Hollande.
Sein Außenminister Jean-Marc Ayrault sagte: "Frankreich steht in diesem dunklen und schmerzhaften Moment an der Seite Deutschlands", sagte der Außenminister.
- USA
US-Präsident Barack Obama drückte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Telefonat seine "tiefe Anteilnahme" aus. Der Bundesregierung zufolge bat er sie, den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl zu übermitteln, den Verletzten wünschte er eine "rasche Genesung". Zugleich sicherte Obama der Bundeskanzlerin die Unterstützung der USA zur Aufklärung der Hintergründe der Tat zu.
Obamas Nachfolger Donald Trump gab zu verstehen, noch bevor die deutschen Behörden offiziell von einem Anschlag ausgingen, "islamistische Terroristen" hätten die Tat begangen. "Unschuldige Zivilisten wurden auf der Straße ermordet, als sie sich auf das Weihnachtsfest vorbereiteten", erklärte Trump.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und "andere islamistische Terroristen schlachten fortwährend Christen in ihren Gemeinden und Andachtsorten ab als Teil ihres globalen Dschihad", fügte Trump hinzu. "Diese Terroristen und ihre regionalen und weltweiten Netzwerke müssen vom Angesicht der Erde ausgelöscht werden, eine Mission, die wir mit allen freiheitsliebenden Partnern ausführen werden."
- RUSSLAND
Der russische Staatschef Wladimir Putin erklärte: "Dieses gegen friedliche Zivilisten verübte Verbrechen schockiert durch seine Brutalität und seinen Zynismus." Dem Kreml zufolge kondolierte er Merkel sowie Bundespräsident Joachim Gauck.
- POLEN
Ministerpräsidentin Beata Szydlo sprach "der deutschen Nation" ihr Beileid aus. Europa müsse vereint "gegen den Terrorismus kämpfen" und "effiziente Maßnahmen für die Verteidigung seiner Bürger" ergreifen, erklärte sie. Szydlo kündigte ein Telefonat mit Merkel an.
- EUROPÄISCHE UNION
Auch Brüssel reagierte bestürzt auf die Tat. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte, er und die gesamte EU-Kommission seien "erschüttert". Die Angegriffen hätten sich auf dem Weihnachtsmarkt aufgehalten, "um die Vorweihnachtszeit zu feiern, die viele mit Besinnlichkeit und Frieden verbinden".
EU-Ratspräsident Donald Tusk zeigte sich "tief ergriffen" und versprach Europas Hilfe. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte: "Unsere Gedanken sind bei allen Opfern und ihren Familien." EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) beklagte "schreckliche Nachrichten" aus Berlin.