PersönlichRüdiger Grube . . . ist als Bahnchef Fernbus gefahren
Wer dann und wann die Bürotür hinter sich schließt und einmal hinaustritt ins wirkliche Leben, der lernt etwas dazu. Garantiert. Das gilt auch für Manager. Rüdiger Grube hat diesen Schritt gewagt. Der Bahnchef ist Bus gefahren. Genauer gesagt: Er hat den Fernbus von Hamburg nach Berlin genommen. Vor drei Wochen, so bekannte der 63-Jährige jetzt, habe er sich in eines dieser Fahrzeuge gesetzt, die seinem Unternehmen seit dem 1. Januar 2013 Konkurrenz machen dürfen - und das auch kräftig tun. Grube reiste "inkognito", was sicherlich keine schlechte Idee war, denn die Bahn hatte gerade durch den Lokführerstreik ein paar Millionen Reisende nachhaltig vergrätzt und den Fernbussen ein ungeahntes Konjunkturprogramm beschert. Und so wollte auch Rüdiger Grube "mal ausprobieren, wie das genau funktioniert, vom Anfang bis zum Ende." Sein Fazit: "Ich fand es ziemlich unbequem, wir kamen auch eine Stunde zu spät an." Der Fahrpreis von zwölf Euro sei "Wahnsinn", weil zu günstig, um rentabel zu sein. "Auf einen Preiskampf können wir uns jedenfalls nicht einlassen." Dafür sei das System Schiene viel zu teuer geworden.