Lufthansa liebt Köln

Der Lufthansa-Einstieg in das Geschäft mit Langstrecken-Billigflügen ist gewagt. Daran hat sich noch keine große Airline versucht. Wegen des hohen Anteils der Spritkosten und der zwangsläufigen Übernachtung der Crews am Zielort gelten die Langstrecken-Fixkosten als dermaßen hoch, dass die wenigen Sparpotenziale bei Service und Gepäck kaum ins Gewicht fallen. Selbst Billig-Marktführer Ryanair bietet keine Langstrecken an.

Aber irgendwer ist immer der Erste. Gut möglich, dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr damit die letzte Marktlücke erschließt, die es in der hart umkämpften Passagier-Luftfahrt noch gibt. Anderen Konzernchefs fallen in der Krise nur neue Sparprogramme ein. Immerhin hat Spohr auch neue Ideen.

Dass Düsseldorf im Ringen um die Heimatbasis der neuen Gesellschaft ausgerechnet gegen Köln verliert, ist peinlich. Der aktuelle Kampf des Hauptstadtflughafens um eine Genehmigung für mehr Flugverkehr wird dadurch nicht leichter: So alternativlos, wie er sich selbst sieht, ist der Flughafen Düsseldorf offenbar nicht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort