Schutz vor schweren Verläufen Astrazeneca-Impfstoff laut US-Studie wirksam und sicher

Frankfurt · Die Wirksamkeit des Vakzins soll bei 79 Prozent liegen, also deutlich höher als bisher angenommen. Auch zum Thrombose-Risiko gibt es neue Erkenntnisse.

 Nach einem zwischenzeitlichen Stopp ist das Impfen mit Astrazeneca wieder angelaufen.

Nach einem zwischenzeitlichen Stopp ist das Impfen mit Astrazeneca wieder angelaufen.

Foto: AP/Gregorio Borgia

Der von der Universität Oxford und dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Kostenpflichtiger Inhalt Astrazeneca entwickelte Covid-19-Impfstoff weist einer neuen Studie zufolge eine höhere Wirksamkeit auf als bisher ermittelt und führt demnach nicht zu einem höheren Thrombose-Risiko. Das Unternehmen stellte am Montag die in den USA, Chile und Peru ermittelten Studienergebnisse vor. In den USA ist der Impfstoff von Astrazeneca bisher nicht zugelassen, den dafür nötigen Prozess will der Pharmakonzern nun starten. In Deutschland und anderen Ländern waren die Impfungen zwischenzeitlich nach Berichten über Blutgerinnsel bei Patienten gestoppt worden, inzwischen wurden sie aber wieder aufgenommen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen sich für ein Festhalten an dem Impfstoff aus.

Aus der Studie geht hervor, dass der Covid-19-Impfstoff eine hundertprozentige Wirkung gegen schwere Krankheitsverläufe aufweist, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Die Gesamtwirksamkeit gegen das Virus liegt demnach bei 79 Prozent. Berichte über einen schwächeren Schutz vor Ansteckungen hatten den Impfstoff lange begleitet. Erst Anfang des Monats war er in Deutschland auch für über 65-Jährige freigegeben worden, da nach Ansicht der Ständigen Impfkommission inzwischen Daten vorliegen, die die Wirksamkeit in höheren Altersgruppen „eindrücklich“ belegen.

An der Erhebung in den drei Ländern nahmen insgesamt mehr als 32.000 Menschen teil. Das Astrazeneca-Mittel ist ein sogenannter Vektorimpfstoff, der auf Erkältungsviren von Affen basiert. Er kann bei normalen Kühlschrank-Temperaturen gelagert und transportiert werden, während die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie Moderna tiefgekühlt gelagert werden müssen.

Berichte über Thrombosen in Zusammenhang mit der Astrazeneca-Impfung haben das Vertrauen in die Sicherheit zuletzt stark belastet. Rund 55 Prozent der Deutschen halten das Vakzin für unsicher, weniger als ein Drittel für sicher, heißt es in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

(bora/Reuters)
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