Auch in Alpen und Sonsbeck hat es gekracht Sieben Wildunfälle in 24 Stunden

Kreis Wesel · In Alpen und Sonsbeck ist es zu mehreren Unfällen gekommen, weil Rehe unvermittelt auf die Fahrbahn gelaufen sind. Die Polizei gibt angesichts häufiger Wildwechsel im Frühjahr Tipps, wie Kollisionen vermieden werden. Was zu beachten ist.

 Mit dem häufigen Wildwechsel im Frühjahr steigt die Unfallgefahr.

Mit dem häufigen Wildwechsel im Frühjahr steigt die Unfallgefahr.

Foto: dpa-tmn/Hauke-Christian Dittrich

Binnen 24 Stunden hat die Kreispolizei Wesel sieben Wildunfälle verzeichnet, darunter allein drei in Alpen und Sonsbeck. In allen Fällen blieben die Autofahrer zum Glück unverletzt, teilte die Polizei mit. Sie mahnt jedoch dazu, angesichts häufiger Wildwechsel im Frühjahr vorsichtig zu fahren. Oft komme es bei Wildunfällen zu schweren Folgen.

Die sieben jüngsten Unfälle ereigneten sich zwischen Mittwoch- und Donnerstagmorgen. Am Mittwoch gegen 6.30 Uhr kam es an der Ecke Xantener Straße (B 57) / Schulstraße in Menzelen zur Kollision, als ein Reh die Straße kreuzte. Das Tier wurde bei dem Zusammenstoß mit einem Pkw so schwer verletzt, dass die Polizei es erschießen musste. Um 16.30 Uhr kam es an der Balberger Straße in Labbeck zum Wildunfall. Gegen 19 stieß ein Autofahrer in Schermbeck mit einem Tier zusammen, in Hamminkeln gegen 20.30 Uhr. Gegen 22 Uhr wurde ein Hase überfahren. Am Donnerstagmorgen dann kreuzte gegen 6.20 Uhr in Alpen wieder an der Xantener Straße, diesmal Höhe Drüpter Straße, ein Reh die Fahrbahn und wurde von einem Auto erfasst. Auch hier mussten Polizisten das Reh mit einem Schuss erlösen. Gegen 7 Uhr kam es in Kamp-Lintfort zum Zusammenstoß.

In den meisten Fällen seien Rehe unvermittelt auf die Fahrbahn gelaufen, sodass die Autofahrer nicht mehr ausweichen konnten, teilt die Polizei mit. Sie gibt Hinweise, um Wildunfälle zu verhindern: So sollten Verkehrsteilnehmer bei Warnschildern „Wildwechsel“ sofort vom Gas gehen, besonders aufmerksam fahren, dabei Wald- und Straßenränder beobachten und bremsbereit sein. „Wer zu schnell fährt, hat keine Chance“, mahnt die Polizei. Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitze bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne.

Die Tiere seien selten allein unterwegs. Nachts sollte man in Waldgebieten nach Möglichkeit mit Fernlicht fahren. Taucht Wild im Scheinwerferlicht auf, sollte man sofort abblenden, hupen und abbremsen, sofern dies gefahrlos möglich ist. Lässt sich ein Zusammenprall nicht vermeiden, sollte man das Lenkrad gut festhalten und weiterfahren. „Auf keinen Fall ausweichen“, betont die Polizei. „Ausweichmanöver könnten schlimme Folgen haben, auch für andere Verkehrsteilnehmer.“

Nach einem Unfall gilt: Sofort Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern. Das Tier an den Randstreifen schaffen, damit sich keine Folgeunfälle ereignen, und den Unfall unverzüglich der Polizei melden. Wegen eventueller Tollwutgefahr Handschuhe anziehen. Wild niemals mitnehmen: „Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar“, verdeutlicht die Polizei.

(beaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort