Infoabend bei Concordia Ossenberg Die Fusion als letztmöglicher Ausweg

Ossenberg · Die Verantwortlichen von Concordia Ossenberg wollten ihre Fußballer bei einem Infoabend von einem Zusammenschluss mit dem TuS 08 Rheinberg überzeugen. Anders sei ein Überleben nicht möglich. Die Skepsis der Mitglieder wurde aber deutlich.

 Die Verantwortlichen präsentierten den Fußballern von Concordia Ossenberg die Pläne für die Fusion mit dem TuS 08 Rheinberg.

Die Verantwortlichen präsentierten den Fußballern von Concordia Ossenberg die Pläne für die Fusion mit dem TuS 08 Rheinberg.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Der SV Concordia Ossenberg und der TuS 08 Rheinberg arbeiten an einer gemeinsamen Zukunft. Für die Gründung eines neuen Fußballvereins gibt es bereits ein Konzept. Das wurde am Montag nun zunächst den Concordia-Mitgliedern bei einem Infoabend vorgestellt – und sorgte für Diskussionen. Denn es sind noch Fragen offen: Wann geht’s los? Wer trägt die Kosten? Was passiert im Jugendbereich?

Zur Beantwortung arbeiteten Fußballobmann Frank Baumbach, Geschäftsführer Dennis Tenge sowie Abteilungsleiter Marc Kobs zunächst die Ist-Situation der Concordia auf. Schließlich läuft der Nutzungsvertrag für die eigene Sportstätte mit der Stadt Rheinberg im Jahr 2022 aus und wird – nach Ansicht von Baumbach – wohl nicht verlängert.

Um künftig nicht mehr vor derartigen infrastrukturellen Problemen stehen zu müssen, bastelt der Vorstand am Fusionskonzept. Der neue Verein soll möglichst zur Saison 2021/2022 erstmals mit einer Mannschaft auf dem Feld stehen. Einen Vereinsnamen gibt es aber noch nicht. Und auch der Spielort ist noch nicht klar. Die Sportanlage an der Xantener Straße wird im kommenden Jahr vorerst überplant – der Zeitpunkt einer Fertigstellung kann aber noch nicht beziffert werden. Trotzdem würde sich der neue Verein den Aufstieg in die Bezirksliga als visionäres Ziel vornehmen.

Als Grundlage für die Zukunft gilt aber vor allem eine solide Jugendarbeit. Momentan fehle es in beiden Vereinen an älteren Jugendlichen. Einer neuer Kunstrasenplatz könnte neue Kicker anlocken, aber auch die Kooperation mit den umliegenden Schulen würde die Attraktivität erhöhen. Am Verhältnis zum TuS 08 soll es derweil auf keinen Fall scheitern. Alle Anwesenden beteuerten eine gute Zusammenarbeit mit dem Innenstadt-Klub.

In der abschließenden Diskussionsrunde wurden aber auch die Gegenargumente deutlich. Das Thema Finanzen spielte für die Mitglieder eine große Rolle. „Um die anfänglichen Kosten der Fusion zu decken, wären, neben Mitgliedsbeiträgen, auch etwaige Darlehen möglich“, sagte Tenge. Zudem hoffe man darauf, dass die Sponsoren den neuen Weg mitgehen. Trikots und Bälle könnte man im Notfall auch übernehmen. Noch problematischer erschien allen jedoch der mögliche Heimatverlust. Schließlich könnte die Identifikation mit Ossenberg und der Concordia bei einer Kooperation schwinden. Die Mitglieder sprachen daher von einer „Herzensangelegenheit“, die sie nur ungern aufgeben würden.

Und für viele erscheint die Verbindung zum TuS Borth deutlich enger als zum TuS 08. Daher warfen sie die Frage auf, warum mit den Borthern keine Zusammenarbeit in Erwägung gezogen wurde. Der Vorstand wies stellte klar: Es habe Gespräche gegeben, diese seien aber gescheitert. Die große Frage ist letztlich also: Den Kampf ums Überleben der Concordia annehmen – oder einen Neuanfang einläuten? Der Vorstand hat eine klare Meinung: „Wir sind alleine in Zukunft nicht überlebensfähig und davon überzeugt, dass der neue Verein die richtige Entscheidung ist.“

Nun gibt es erstmal knapp acht Wochen Bedenkzeit. Am 10. Februar 2020 wird dann auf einer außerordentlichen Versammlung über den weiteren Weg der Concordia entschieden – nur die Richtung ist noch ungewiss.

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