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Frühlings-Wiesn eröffnet Mordsgaudi an der Xantener Südsee

Xanten · Nur fünf Schläge waren nötig, dann floss das Bier: Mit dem traditionellen Fassanstich ist am Freitagabend die erste Xantener Frühlings-Wiesn eröffnet worden. Hunderte Menschen feierten unter freiem Himmel. Am Samstagabend geht es weiter.

Xanten: Frühlings-Wiesn 2022 eröffnet
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Erste Xantener Frühlings-Wiesn eröffnet

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Foto: Armin Fischer (arfi)

Volksfeste werden traditionell mit einem Fassanstich eröffnet, eine bayerische Wiesn erst recht. Alle Augen sind dann auf die Person gerichtet, die den Zapfhahn in das Bierfass dreschen soll – schließlich warten alle auf das erste Bier. Und es wird gezählt, wie viele Schläge dafür nötig sind. Frank-Rainer Laake brauchte am Freitagabend nur fünf, dann rief Bürgermeister Thomas Görtz: „O‘zapft is!“: Es war also angezapft.

Laake wäre auch nur mit vier Schlägen ausgekommen, damit das Bier floss, aber vorsichtshalber habe er noch ein fünftes Mal draufgeschlagen, damit der Zapfhahn auch sicher im Fass steckte, sagte der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein nachher. Es war sein erster Fassanstich und es war eine gute Premiere. Andere brauchten mehr Schläge, und mit weniger als drei kam in Xanten noch niemand aus, soweit sich die Veranstalter erinnern können.

Oktoberfest Xanten: Das sind die bisherigen Wiesn-Madl
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Die Wiesn-Madl vom Oktoberfest in Xanten

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Foto: Armin Fischer (arfi)

Um 18.17 Uhr war damit die erste Xantener Frühlings-Wiesn eröffnet. Über zwei Abende geht das zünftige Fest, also auch am Samstag wird an der Xantener Südsee gefeiert. Über mehrere Wochen – so wie das Oktoberfest – gehen die Frühlings-Wiesn nicht. Sie sollen ein Vorgeschmack auf die Wiesn im Herbst sein. Vor allem sollen die beiden Abende die lange Wartezeit bis dahin verkürzen. Denn wegen der Corona-Pandemie ist es schon mehr als zwei Jahre her, dass in Xanten „O‘zapft is!“ gerufen wurde.

„Die vergangenen zwei Jahre waren traurig“, sagte Wilfried Meyer am Freitagabend. Der frühere Leiter des Freizeitzentrums Xanten (FZX) ist Ende 2021 in den Ruhestand gegangen und hat die Verantwortung an seinen Nachfolger Ludwig Ingenlath übergeben. Aber das Xantener Oktoberfest, das er überhaupt erst nach Xanten geholt und groß gemacht hat, betreut Meyer weiter – und damit auch die Frühlings-Wiesn. „Never change a winning team“, sagte Görtz.

Die Frühlings-Wiesn ist auch Meyers Idee. In Stuttgart und München gebe es diese Veranstaltungen schon lange, berichtete er. Warum also nicht auch in Xanten? Vor mehr als 20 Jahren hatten sich auch nur wenige vorstellen können, dass der Niederrhein im Herbst wochenlang an der Südsee das Oktoberfest feiern würde. Zuletzt kamen dafür über die drei Wochen mehrere Zehntausend Menschen nach Wardt.

Anders als das Oktoberfest im Herbst wird die Frühlings-Wiesn nicht im Zelt, sondern unter freiem Himmel gefeiert. Tische, Bänke und Bühne sind dafür auf einer Wiese im Naturbad Xantener Südsee aufgestellt worden. Das FZX hat auch eine Küche und eine Flirtbar aufgebaut – so wie auf dem Oktoberfest im Herbst. Es gibt auch bayerische Schmankerl wie Haxe und Brezl. Anders als bisher wird aber Spaten statt Löwenbräu ausgeschenkt. Die Biermarke war im Plaza del Mar ausprobiert worden und gut angekommen. Auch Wein und Sekt werden angeboten. Außerdem gibt es erstmals auf der Xantener Wiesn auch Cocktails. Die ganze Veranstaltung wird von der Sparkasse am Niederrhein unterstützt. „Wir fördern gern das Brauchtum“, sagte Laake, „und wir wollen, dass so schöne Feiern stattfinden können.“

An beiden Abenden spielt die Oktoberfest-Band Bergluft an der Xantener Südsee. Die Gruppe sei in München eine feste Größe, berichtete Meyer. Er hatte sie deshalb gefragt, ob sie nach Xanten kommen würden. Zuerst hätten sie gar nicht gewusst, wo die Stadt liegt, erzählte Sänger Tobi. Aber in der bayrischen Musikszene habe Xanten durch das Oktoberfest schon einen Namen. Ihnen sei gesagt worden, dass es dort jedes Jahr eine Mordsgaudi gebe. Das wüssten sie jetzt auch, rief er am Freitagabend vor Hunderten Menschen aus Xanten, Alpen, Geldern und Umgebung, die an der Südsee feierten. „Das ist der Hammer!“

(wer)
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