Reiterspiele im Archäologischen Park Xanten Aufsatteln nach der Corona-Zwangspause

Xanten · Bei der ersten Veranstaltung im Archäologischen Park Xanten seit der Pandemie zeigten römische Reiter ihr Können. Das Publikum war begeistert. Präventiv wurden die Corona-Schutzmaßnahmen verschärft.

 Höhepunkt der Vorführungen im APX waren Kampfeinlagen zwischen Reitern und unberittenen Legionären.

Höhepunkt der Vorführungen im APX waren Kampfeinlagen zwischen Reitern und unberittenen Legionären.

Foto: Fischer, Armin ( arfi )

Endlich kommt wieder Leben in den Archäologischen Park Xanten. Nachdem aufgrund des Coronavirus mehrere Monate lang keine offizielle Veranstaltung im APX stattfinden konnte, meldete man sich am Wochenende mit einem echten Hingucker zurück. Auf einer großen Aktionsfläche neben der Arena stellten am Samstag und Sonntag römische Reiter in jeweils zwei Show-Einheiten ihr Geschick unter Beweis.

Der Anspruch der aus drei Reitern, drei Pferden und vier Legionären bestehenden Gruppe war es jedoch nicht, alle Übungen vollkommen reibungslos durchzuführen, wie Moderator Frank Kellner bekannte. Stattdessen wolle man dem Publikum „Übung und Praxis gleichermaßen zeigen“. So sammelte beispielsweise Reiter Vulcanus auf seinem Pferd Findus während des Galopps aufgestellte Kegel auf. Markus Flavius Arminius und Luernios auf ihren Pferden Linja und Camino sorgten für Aufsehen, als sie während des Galopps auf Pfählen liegende Kohlstücke und Äpfel mit einem Schwert zerteilten. Die wohl spektakulärste Nummer gab es gegen Ende der Show, als eine vierköpfige Legionärsauswahl mit Rüstungen, Helmen und Schildern auftrat und sich einen Kampf mit den römischen Reitern lieferte.

 Lucios Juandus Julianus – mit bürgerlichem Namen Frank Kellner – führte durch das Programm.

Lucios Juandus Julianus – mit bürgerlichem Namen Frank Kellner – führte durch das Programm.

Foto: Fischer, Armin ( arfi )

Langen Applaus gab es, als einer der Reiter mit einem Speer auf einen Legionär zuritt, woraufhin der Speer an dessen Schild spektakulär zerbarst. Nach rund einer halben Stunde verabschiedeten sich Reiter, Pferde und Legionäre unter tosendem Beifall. „Wir würden gerne noch lange weitermachen“, sagte Moderator Kellner. „Aber wir müssen auch an das Wohl der Tiere denken.“ Und auch den Legionären und Reitern war die Pause bei teils schwülwarmem Wetter und heftigem Sonnenschein durchaus zu wünschen, trugen sie doch fast alle schwere Rüstungen.

Rüstungen, die eher Rekonstruktionen als Kostüme seien, wie Herrmann Klinkhammer, der während der Show die Rolle des Römers Markus Flavius Arminius verkörperte, erklärte. „Fast alles von dem, was wir hier tragen, ist eine Rekonstruktion von römischen Artefakten, die gefunden wurden und heute teils in Museen ausgestellt sind.“

Klinkhammer zeigte sich zufrieden mit der Besucheranzahl der Aktion, die zuvor bewusst nicht beworben wurde, damit nicht zu viele Zuschauer in den Park kämen. „Es macht sehr viel Freude, dass man endlich wieder vor Publikum arbeiten darf“, betonte er. Welches sich hervorragend an die Hygieneregeln gehalten habe, wie Klinkhammer lobend erwähnte.

Als zusätzliche Corona-Maßnahme wurde neben einer Beschränkung der Gästezahl im gesamten APX auch eine Maskenpflicht für den Bereich rund um die Pferdeshow eingeführt. Kellner dankte dafür, dass die Veranstaltung in der derzeitigen Lage überhaupt stattfinden konnte.

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