Hamminkeln Kreis-CDU will juristischen Kampf gegen Krähenplage
KREIS WESEL · Die CDU-Kreistagsfraktion will einen Vorstoß gegen die Saatkrähen unternehmen, die auch in Dingden für Ärger sorgen. Anwohner des Friedhofes Dingden schilderten zuletzt, dass auf dem Friedhof alles verkotet ist und Trauergäste während der Brutzeit unter großen Sonnenschirmen Schutz suchen müssen .Aus aktuellem Anlass will CDU-Kreistagsmitglied Udo Bovenkerk dieses Thema auf die Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt und Planung holen, dessen Vorsitzender der Christdemokrat aus Hamminkeln ist.
Dabei knüpft Bovenkerk an ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Neustadt an. Darin sehen die Richter durchaus die grundsätzliche Möglichkeit, bei unzumutbaren Beeinträchtigungen Bäume zu kürzen und dadurch Nistmöglichkeiten zu beseitigen, auch wenn das Bundesnaturschutzgesetz das Beschädigen von Fortpflanzungsmöglichkeiten von Vögeln verbietet. Im konkreten Fall lehnten die Juristen in Rheinland-Pfalz einen entsprechenden Antrag aus der Gemeinde Lambsheim nur ab, weil er nicht ausreichend begründet worden war. An die Kreisverwaltung Wesel richtet Udo Bovenkerk die Frage, ob nach deren Einschätzung das Urteil aus Neustadt Lösungsmöglichkeiten für die Problematik auf dem Friedhof Hamminkeln-Dingden eröffnet oder ob die Kreisverwaltung andere Möglichkeiten sieht, die Belästigungen durch die Krähen auf dem Friedhof zu beseitigen.
Auch Naturschützer verschließen sich erfreulicherweise nicht den Sorgen der Anlieger, berichtet Udo Bovenkerk erfreut: Nabu-Kreissprecher Peter Malzbender habe mit Blick auf die Situation am Friedhof von einer „Katastrophe“ gesprochen – allerdings auch eingeräumt, keine Lösung für das Problem zu sehen. Ein Umsiedlungsprojekt wie in Büderich hatte er für wenig zielführend gehalten. Zwar sei der Marktplatz dort inzwischen krähenfrei – doch statt in das geplante Alternativ-Quartier an der Kläranlage seien die Krähen auf den Ring in Wesel gezogen. Für die CDU-Kreistagsfraktion ist dies Anlass zur Bitte an die Kreisverwaltung, dem Ausschuss auch über den Sachstand in Wesel-Büderich zu berichten.