Trickbetrüger riefen Seniorin nachts an Falsche Polizisten erbeuten Handtasche mit Geldbörse

Wermelskirchen · Trotz vieler Warnungen und Appelle der Polizei fallen vor allem ältere Menschen immer wieder auf die Maschen von Trickbetrügern herein. Ihre Gutgläubigkeit, ihr Vertrauen in die Polizei als Behörde und vielleicht auch ihr Obrigkeitsdenken werden ihnen zum Verhängnis.

 Trickbetrüger überraschen ältere Menschen mit ihren Anrufen, schüren Ängste und setzen sie unter Druck. Die beste Reaktion: auflegen.

Trickbetrüger überraschen ältere Menschen mit ihren Anrufen, schüren Ängste und setzen sie unter Druck. Die beste Reaktion: auflegen.

Foto: Pixabay

Am Wochenende wurde ein ältere Dame zum Opfer: Bislang unbekannte Täter nahmen am Samstag mehrfach telefonisch Kontakt mit der 78-jährigen Wermelskirchenerin auf. Die Anrufer gaben sich als Polizisten aus und warnten die Seniorin vor Dieben, die angeblich in der Umgebung aktiv wären. Aus Sicherheitsgründen würde man dazu raten, so die Trickbetrüger, die Wertsachen der Polizei zu übergeben. In der Nacht von Sonntag auf Montag riefen die Täter kurz nach Mitternacht erneut an und verlangten nach Angaben der Polizei von der Dame, dass sie ihre Handtasche mit ihrer Geldbörse aus dem Fenster werfen soll. Die Täter erlangten durch diese Täuschung eine geringe Menge Bargeld. Es wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Über 700-mal versuchten Betrüger im vergangenen Jahr, Senioren um ihr Bargeld und ihre Wertsachen zu erleichtern – mehr als doppelt so häufig wie im Jahr zuvor. Das ging aus der Polizeistatistik hervor, die Anfang dieses Jahres vorgestellt wurde. Die Betrüger suchen sich offensichtlich Einträge in den Telefonbüchern wie Vornamen heraus, die auf ältere Personen schließen lassen. Die Betrüger versuchen, mit den Senioren ins Gespräch zu kommen. Bei den vollendeten Straftaten, die gemeldet wurden, seien die älteren Menschen über Stunden am Telefon drangsaliert werden, berichtete die Polizei. Bei den Anrufen erscheint im Telefondisplay häufig die Nummer 110. So wird der Einruck erweckt, es handele sich tatsächlich um die Polizei.

Daher warnt die Polizei eindringlich, vorsichtig zu sein. Sie versucht durch Aufklärungsarbeit, insbesondere ältere Menschen zu sensibilisieren. Generell gelte: Die Polizei ruft nicht an, fragt nicht nach Geld oder Wertsachen und fordert die Opfer nicht zur Verschwiegenheit auf. Das seien alles Anzeichen für einen Betrug. In diesem Fall sollte die Angerufenen sofort auflegen und die 110 wählen.

   Hinweise an die Polizei unter Telefon: 02202 205-0.

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