Bildung in Wermelskirchen Tente bekommt eine neue Grundschule

Wermelskirchen · Nachdem die Stadtverwaltung Wermelskirchen den Bedarf zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Platz im Ganztag an den einzelnen Schulstandorten geprüft hat, steht fest: Ein Am Haiderbach-Neubau ist unverzichtbar.

 Die Grundschule in Tente mit dem markanten Altbau braucht einen Neubau, wofür die Stadtverwaltung einen Standort sucht.

Die Grundschule in Tente mit dem markanten Altbau braucht einen Neubau, wofür die Stadtverwaltung einen Standort sucht.

Foto: Stephan Singer

Am Standort Tente wird es für die Gemeinschaftsgrundschule Am Haiderbach Tente/Hünger einen Neubau geben. Das ist unverzichtbar, wie Bürgermeisterin Marion Lück im Schulausschuss betonte. Zuvor hatte der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, Hartwig Schüngel, den Bedarf an den einzelnen Grundschulstandorten in Wermelskirchen dargestellt.

Diese Bedarfe ergeben sich sowohl aus dem Schulentwicklungsplan als auch aus dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz im Offenen Ganztag ab dem Schuljahr 2026/27. „Das heißt im Klartext: Wir brauchen in Tente eine neue Schule und dafür suchen wir jetzt einen Standort“, bilanzierte Marion Lück die Untersuchungsergebnisse des Amtes für Gebäudemanagement. Hartwig Schüngel resümierte für den derzeitigen Standort der Grundschule in Tente: „Wir haben keine Möglichkeit gefunden, die geforderte Fläche auf dem jetzigen Grundstück darzustellen.“

Damit ist in Tente die aufwendigste und teuerste Maßnahme nötig, um dem absehbaren Bedarf gerecht zu werden – an den anderen Wermelskirchener Grundschulen sind allerdings ebenfalls bauliche Maßnahmen erforderlich, die jedoch an den vorhandenen Standorten umgesetzt werden können. Der Schulausschussvorsitzende Jochen Bilstein (SPD) blickte aus: „Die Untersuchungsergebnisse und vorgeschlagenen Maßnahmen werden jetzt in den Fraktionen beraten und dann im Rat entschieden. Ich gehe davon aus, dass die Verwaltung in absehbarer Zeit eine Vorschlag für einen Neubau der Grundschule Tente vorlegt.“

Ob die neue Grundschule auf dem von der Stadt gekauften Grundstück in Unterstraße entsteht, ist dabei nicht gesichert, wie Bürgermeisterin Marion Lück erläuterte: „Da dort auch ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut wird, ist die Nachbarschaft von Einsatzkräften und Grundschülern aus Sicherheitsgründen speziell aus Sicht der Feuerwehr nicht wünschenswert. Der Grundschulstandort auf dem Gelände in Unterstraße ist deshalb ein möglicher, aber nicht der favorisierte.“

Waldschule

Als neueste und damit modernste der Wermelskirchener Grundschulen stellt die Waldschule im Stadtgebiet ein Unikum dar: Da die Waldschule auf eine Zweizügigkeit beschränkt sei, könne sie den prognostizierten Bedarf erfüllen, sagte Hartwig Schüngel: „An der Waldschule sind keine baulichen Maßnahmen erforderlich.“ Derzeit sind demnach 239 Schüler an der Waldschule, 124 davon in der Offenen Ganztagsschule (OGS) – das Soll liegt bei 190 Schülern und 162 OGS-Plätzen. Genau wie beispielsweise die Katholische Grundschule (KGS) St. Michael beteiligt sich die Waldschule an den rollierenden System, das Schüler aufnimmt, die an einer anderen Grundschule in der Innenstadt keinen Platz bekommen konnten.

KGS St. Michael

Die Katholische Grundschule ist zweieinhalbzügig ausgelegt und hat derzeit 198 Schüler, von denen 143 die OGS besuchen. Das geplante Soll liegt bei 237 Jungen und Mädchen, von denen 201 einen OGS-Platz benötigen. „Wir werden am Standort der St. Michael-Grundschule den Containerbau, der aufgrund seines Alters sowieso abgängig ist, abbauen und an dieser Stelle eine neue Mensa platzieren. Die jetzige Mensa ist zu klein und kann durch die neue dann anderweitig genutzt werden“, skizzierte Hartwig Schüngel den Plan.

Schwanenschule

Die Schwanenschule ist der größte Standort unter den Wermelskirchener Grundschulen, an ihr werden aktuell 337 Schüler unterrichtet, 197 gehen in die OGS. Die Schwanenschule ist dreieinhalbzügig. Das erwartete Soll beziffert Hartwig Schüngel auf 318 Kinder und 270 OGS-Plätze. „Das Hauptdefizit an der Schwanenschule liegt in der zu kleinen Mensa, die wir um 80 Quadratmeter am vorhandenen Standort ausbauen werden“, blickte der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement aus. Außerdem sollen sogenannte „Nester“ geschaffen werden, indem nebeneinander liegende Räume mit möglichst großen Durchgängen verbunden werden und dann sowohl für Unterricht als auch für den OGS-Betrieb genutzt werden.

Am Haiderbach-Hünger

Am einzügigen Standort der Haiderbach-Gemeinschaftsgrundschule in Hünger gehen aktuell 100 Kinder zum Unterricht, 53 besuchen die OGS. Das Soll liegt bei 102 und 87. Defizit: Der OGS-Bereich ist zu klein und Differenzierungsflächen fehlen. Lösung: Das ehemalige Hausmeister-Haus, das zur Zeit lediglich im Erdgeschoss von der Schule genutzt wird, soll komplett für den OGS-Betrieb zur Verfügung stehen (die Bewohner im Obergeschoss müssen ausziehen) und die vorhandenen Klassenräume durch Anbauten um Nebenräume erweitert werden.

Am Haiderbach-Tente

Dem Grundschulstandort Tente attestiert das Gebäudemanagement „ein hohes Defizit“. Für den kalkulierten Bedarf von knapp 1500 Quadratmetern fehlen gut 600 Quadratmeter. Bei mehreren angedachten Varianten für Maßnahmen an jetzigen Standort würden immer mindestens 200 Quadratmeter fehlen, womit ein Neubau her muss. Den zweizügigen Schulstandort Tente besuchen 190 Kinder, 66 davon die OGS. Das Soll liegt bei 204 Schülern mit 173 OGS-Plätzen.

Dhünntal-Dabringhausen

Am Standort Dabringhausen-Höherhof der Dhünntal-Grundschule setzen sich die Defizite aus einer zu kleinen Mensa, einem fehlenden Mehrzweck- und einem fehlenden OGS-Raum sowie einem zu kleinen Verwaltungsbereich zusammen. Die vorgeschlagene Lösung des Gebäudemanagements: Ein vorhandener Gebäudeteil wird zurückgebaut, ein Neubau errichtet und im Bestand umstrukturiert. Die Dhünntalschule in Dabringhausen ist zweizügig und hat zur Zeit 210 Schüler, davon 80 im Ganztag. Das Soll liegt bei 206 und 155.

Dhünntal-Dhünn

100 Kinder werden aktuell am eineinhalbzügigen Standort der Dhünntal-Gemeinschaftsgrundschule in Dhünn unterrichtet, 52 davon haben einen OGS-Platz. Das Soll erwartet 128 Schüler mit einem Bedarf von 96 OGS-Plätzen. Dafür sind die Mensa und die Küche zu klein, außerdem fehlen ein Klassenraum und auch Flächen für den OGS-Betrieb. Um dieses Defizit aufzuheben, soll der denkmalgeschützte Altbau, der renovierungsbedürftig ist, saniert und mit neuen Fluchtwegen (Außentreppe) ausgestattet werden. Wegen der Sanierungsbedürftigkeit nutzt die Gemeinschaftsgrundschule im Moment nur das Erdgeschoss des Altbaus.

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