Karneval 2023 Tauziehen um das Wermelskirchener Rathaus

Wermelskirchen · Am Altweiberdonnerstag erobern das Dawerkuser Dreigestirn und die Altstadtgarde aus Dabringhausen die Machtzentrale der Stadt Wermelskirchen.

Karneval Wermelskirchen 2024: Wie der Rathaussturm lief
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So eroberte das Dreigestirn das Rathaus

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Foto: Stephan Singer

Der Sieg nach drei Spielen war am Ende eindeutig. Drei zu Null musste sich Bürgermeisterin Marion Lück mit ihren zu Hunderten erschienen Gefolgsleuten von der Stadtverwaltung dem Dreigestirn aus Wermelskirchens närrischstem Dorf, Dabringhausen, nebst Dawerkuser Altstadtgarde geschlagen geben.

Die Verwaltungsmitarbeiter kamen als Piraten, Neandertaler, Indianer, Nonnen oder auch fesche Seppl verkleidet zur „Arbeit“, um ihre kommunale Machtzentrale vor der Eroberung durch die närrischen Tollitäten zu schützen. Letztere riefen mit Prinz Roger an der Spitze lauthals: „Wir wollen hier rein!“ Die Verwaltungsmitarbeiter reagierten mit nicht minder lautstarkem „Nein“ untermalt vom Krachen der mitgebrachten Konfetti-Kanonen.

Das alles nützte jedoch nichts, denn: Altstadtgarde und Jecken-Regenten hatten sich drei Spiele ausgedacht, deren Ausgang über die Eroberung des Rathauses entscheiden sollten. In der ersten Runde hieß es im Sinne von Bauer Holger: Tauziehen. Zehn Verwaltungsmitarbeiter gegen den Bauern und neun Altstadtgardisten. Als Spielleiter bestimmte Moderator und Altstadtgarden-Kommandant Tim Rehbold kurzerhand den erst seit einem Tag im Dienst befindliche neuen Technischen Beigeordneten Christian Pohl. Der zeigte Humor, erwies sich als „parteiisch“ und griff beim Tauziehen zugunsten des Stadtverwaltungsteams mit ein, was weitere Mitarbeiter des Rathauses dazu bewog, Hand an das Seil zu legen. Ergebnis: Disqualifikation.

Im zweiten Spiel forderte Jungfrau „Frieda“ alias Wilfried Frowein die Bürgermeisterin heraus. Und das durchaus begründet, denn Marion Lück trat als Eisprinzessin Elsa auf, was eine närrische Regentin nur als „Provokation“ verstehen kann. Es galt, von sechs Kissen möglichst viele in einen Papierkorb zu werfen. Ergebnis: Marion Lück gelang kein Treffer – „Frieda“ immerhin einer, was für den Sieg reichte.

In der letzten Runde ging es „fligraner“ zu. Ein ferngesteuertes Auto musste durch die mit gekreuzten Knabüs („Knallbüchsen“) im Spalier stehenden Altstadtgardisten gelenkt werden. Marion Lück legte vor. Prinz Roger I. war jedoch schneller, obwohl die Bürgermeisterin trotz der Mahnungen von Tim Rehbold („Nimm‘ die Eisprinzessin da weg“) noch versuchte, dem Regenten die Sicht zu nehmen. Das Drei zu Null-Ergebnis machte klar: Der Schlüssel zum Rathaus musste herausgerückt werden – Prinz Roger, Jungfrau „Frieda“ und Bauer Holger führten die Altstadtgarde in die Machtzentrale, wo sich das Dreigestirn als erstes am Schreibtisch der Bürgermeisterin breit machte – auf den Schoß des Prinzen durfte sich Marion Lück dabei zumindest kurz setzen.

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Foto: Jürgen Moll

Im Rathaus warteten Kölsch und Frikadellen, Würstchen sowie andere Snacks auf die Karnevalisten, die sich nach der Rathaus-Eroberung eine Stärkung verdient hatten.

Die federführende Organisation des Rathaussturms übernahmen in diesem Jahr Arnd Butzke, Dennis vom Hoff und Dino Künster (alle vom Amt für Gebäudemanagement). „Wir haben alle drei Spaß am Karneval, also haben wir das gerne gemacht“, sagte Arnd Butzke im Gespräch mit unserer Redaktion.

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