IHK-Wirtschaftsgremium in Wermelskirchen Stadt und Wirtschaft mit gleichem Blick

Wermelskirchen · Das IHK Wirtschaftsgremium in Wermelskirchen feiert sein 40-jähriges Bestehen. Damit ist es das älteste unter dem Dach der IHK Köln.

 Das IHK-Wirtschaftsgremium feierte am Donnerstag sein 40-jähriges Bestehen: Geschäftsführerin Eva Babatz, Bürgermeisterin Marion Lück und die drei Vorsitzenden Michael Flanhardt, Peter Suer und Christina Himmelmann (v.l.).

Das IHK-Wirtschaftsgremium feierte am Donnerstag sein 40-jähriges Bestehen: Geschäftsführerin Eva Babatz, Bürgermeisterin Marion Lück und die drei Vorsitzenden Michael Flanhardt, Peter Suer und Christina Himmelmann (v.l.).

Foto: Theresa Demski

Im Spatzenhof herrschte Feststimmung: Geschäftsführer von Krankenhaus, Sparkasse und Diakonie, von heimischen Unternehmen und die Vizepräsidenten der IHK Köln, Tina Gerfer und Hendrik Pilatzki, gaben sich die Klinke in die Hand. Die jährliche Versammlung des Wirtschaftsgremiums in Wermelskirchen stand ganz im Zeichen des 40-jährigen Bestehens. „Damit ist das Wirtschaftsgremium in Wermelskirchen das älteste unter dem Dach unserer IHK“, erinnerte Eva Babatz, Geschäftsführerin des Gremiums und hauptamtliche Vertreterin der IHK – sie hatte gleich noch mehr Superlative im Gepäck. Kein anderes Wirtschafsgremium habe so viele Vize-Präsidenten der IHK-Köln gestellt wie das in Wermelskirchen.

„Die Gründung war damals eine wichtige und nachhaltige Entscheidung“, bilanzierte dann auch Michael Flanhardt, Vorsitzender des Gremiums. Er erinnerte an die Gründung Anfang der 1980er-Jahre. Damals hatte die Gebietsreform auch für eine Neustrukturierung der Industrie- und Handelskammer gesorgt. Plötzlich gehörten die Wermelskirchener zur IHK Köln. „Hier herrschte Verunsicherung, ob Wermelskirchener Belange in Köln überhaupt Gehör finden würden“, erinnerte Flanhardt. Deshalb sei das Wirtschaftsgremium gegründet worden – mit Unterstützung eines IHK-Hauptamtlichen, der die Brücke zwischen Köln und Wermelskirchen schlagen sollte. Die Sorgen der heimischen Unternehmer hätten sich schließlich nicht bewahrheitet, der Kontakt an den Rhein sei gut, auch 40 Jahre nach der Gründung des Gremiums.

Und auch vor Ort sei die Zusammenarbeit gut, fasste Flanhardt zusammen – und erinnerte an gemeinsame Projekte, Ideen und Ziele. Er berichten von dem Einsatz des Gremiums, als die Flüchtlingsinitiative 2015 um die Finanzierung eines Fahrzeugs bat und an die Offensive zur Einstellung Geflüchteter. „Und auch bei der Rekrutierung des Nachwuchses arbeiten wir Hand in Hand“, berichtete Flanhardt. Das Gremium gehe in diesem Jahr neue Wege, um junge Menschen und deren Eltern zu erreichen: Beim Ausbildungstag am 2. Oktober werden Interessierte in diesem Jahr in die heimischen Unternehmen eingeladen – um hinter die Kulissen zu schauen. „Die Wirtschaft gehört zu einer lebendigen Infrastruktur einer Stadt“, fasste Flanhardt zusammen, „gemeinsam sichern wir so den Wohlstand von morgen.“ Und dann übergab er an die Bürgermeisterin.

Die stellte sich nach der Präsenz-Pause im Corona-Jahr nun persönlich den Wirtschaftsvertretern vor: „Ich will mit Ihnen in die Zukunft blicken“, erklärte Marion Lück, „schließlich haben wir das selbe Ziel: Wir wollen die Stadt voranbringen.“ Es sei Zeit, Kräfte zu bündeln, um sich Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, der Globalisierung und der Digitalisierung zu stellen. „Wir haben robuste Unternehmen“, befand die Bürgermeisterin, „und Unternehmer mit Erfindungsreichtum.“ Und gleichzeitig habe die Stadt Bürger, die Einsatz zeigen. Marion Lück erinnerte allerdings auch an leere Kassen. „Deswegen sehen Sie es uns bitte nach, wenn wir hier und da noch über Straßen rumpeln müssen“, sagte die Bürgermeisterin. Auch beim Thema Digitalisierung hinke eine Verwaltung grundsätzlich fünf bis zehn Jahre hinterher: „Haben Sie Nachsicht“, bat die Bürgermeisterin. Ihr sei es wichtig, künftig mehr zu gestalten, weniger zu verwalten. Marion Lück rief auch Jugendliche auf, sich ihren eigenen Karriereweg zu suchen. „Es muss nicht immer Abitur und Studium sein“, befand sie. Auch für die eigene Verwaltung gab sie das Motto aus: „Am Ende des Tages braucht es Mut.“ Das Wirtschaftsgremium freute sich über das klare Bekenntnis der Bürgermeisterin. „Ihr Enthusiasmus tut uns gut und wir freuen über Ihr Vertrauen ins uns“, fasste Geschäftsführerin Eva Babatz anschließend zusammen.

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