Zweiter Bauabschnitt in Wermelskirchen Novanetz und Telekom sorgen für Glasfaserausbau in Wermelskirchen

Wermelskirchen · Die Telekom hat die lukrative Innenstadt blockiert, Novanetz kommt vom Westen in die Stadt. Nach Unterstraße, Löh und Bechhausen soll auch Tente, Herrlinghausen und Braunsberg erschlossen werden.

 Stephan Neumann (Baufirma GFS) und Dennis Kornehl beim Spatenstich in Bechhausen.

Stephan Neumann (Baufirma GFS) und Dennis Kornehl beim Spatenstich in Bechhausen.

Foto: Theresa Demski

Lange Zeit galt Wermelskirchen als der weiße Fleck im Glasfasernetz-Ausbau. Wer wollte schon investieren in einer ländlich-strukturierten Region? Damit war kein Gewinn zu machen. Die Telekom fokussierte sich auf die Innenstadt und Gewerbestandorte – und tut das heute noch. Dann kam vor einem Jahr Internetanbieter Novanetz und kündigte an, ein flächendeckendes Glasfasernetz für schnelles Internet in Wermelskirchen zu bauen. „Eine einmalige Chance für unsere Stadt“, frohlockte damals Bürgermeisterin Marion Lück.

Die Bagger haben, von Hilgen kommend, inzwischen das Stadtgebiet erreicht. Unterstraße, Löh und Bechhausen befinden sich im Ausbau. Dort bekommen 350 Wohneinheiten kostenfreien Glasfaseranschluss bis ins Haus gelegt. Das sind die erforderlichen 40 Prozent der 800 Wohneinheiten. Sie hatten einen Vorvertrag während der Vermarktung abgeschlossen und bekommen den Anschluss, ohne für die Baukosten etwas dazu zu legen. Möglich macht dies laut Novanetz-Geschäftsführer Dennis Kornehl der Investor Primevest Capital Partners, eine pan-europäische Investmentboutique mit Sitz in Utrecht und Berlin.

Während der erste Bauabschnitt noch nicht abgeschlossen ist, beginnt die Vorvermarktung des zweiten Abschnittes: Tente, Döllersweg, Kolfhausen, Herrlinghausen, Bähringhausen und Braunsberg sollen als nächste Ortsteile Glasfaseranschlüsse ohne Baukosten bei erfolgreicher Quotenerreichung erhalten. Auch in diesem Ausbaugebiet liegt die Quote bei 40 Prozent. Kornehl: „Dieses Ausbaugebiet ist doppelt so groß wie das erste. Hier benötigen wir 600 Interessierte, die mit uns einen Vorvertrag unterschreiben.“

Im ersten Bauabschnitt haben Anwohner mitgeholfen, die notwendigen Verträge für Novanetz zu sammeln. Es werden also keine Drücker-Kolonnen wie jüngst bei der Telekom in die Wohngebiete geschickt. „Wir benötigen schon die Unterstützung der Anwohner. Wir haben bei anderen Projekten die Erfahrung gemacht, dass sich einige Nachbarn sehr aktiv dafür eingesetzt haben. dass die Vorvermarktungsquote erreicht wird“, sagt Kornehl. So findet am Dienstag die erste Multiplikatorenschulung für den zweiten Abschnitt statt. Die unverbindliche Registrierung, um Unterlagen zu erhalten, kann ab sofort unter www.glasfaser-wermelskirchen.de erfolgen. Hier können sich auch jetzt Glasfaser-Interessenten aus dem gesamten Stadtgebiet vorregistrieren.

Inzwischen macht auch die Telekom mobil. Sie kündigt jetzt schnelles Internet für die Innenstadt in Wermelskirchen an: Ab Frühjahr soll dort gebaut werden. 4700 Haushalte, das Krankenhaus und Unternehmensstandorte sollen Glasfaser erhalten. Die Glasfaser wird auf Wunsch der Kunden bis in die Wohnung gelegt. Ob dies ebenfalls kostenfrei ist, will die Telekom am Mittwoch mitteilen. Dann unterzeichnet die Stadt mit der Telekom einen „Letter of Intent“.

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