Wermelskirchen Freimaurer wollen Vorurteile mit Ausstellung abbauen

Wermelskirchen · Bis Sonntag informiert die Johannisloge in den Bürgerhäusern über Historie, Ziele und Inhalte.

 Ausstellung über die Freimaurerei: Hans-Jürgen Leukel, Wilhelm Ellerbrake, Arndt Halbach und Peter Roth (v.l.) betrachten eine der Schautafeln.

Ausstellung über die Freimaurerei: Hans-Jürgen Leukel, Wilhelm Ellerbrake, Arndt Halbach und Peter Roth (v.l.) betrachten eine der Schautafeln.

Foto: Jürgen Moll

Dass die Freimaurer mit einer Ausstellung außerhalb ihres Logenhauses über sich, ihre Historie und Ziele informieren, ist ungewöhnlich. Public Relation ist nicht ihre Sache, die Werbung von Mitgliedern laut eigenen Statuten sogar untersagt. Bis zum morgigen Sonntag präsentiert die Johannisloge "Zu den Romeriken Bergen" in den Bürgerhäusern auf der Eich mit Texten, Fotos und Zeichnungen in Schautafeln auf Stellwänden "Geschichte, Ziele und Inhalte der Freimaurerei".

"Wir sind sehr selten außer Haus", sagt der Vorsitzende des eingetragenen Vereins, Arndt Halbach, den seine "Brüder" als "Hammerführenden Meister" bezeichnen. Die Johannisloge hat 60 Mitglieder aus Remscheid, Radevormwald, Hückeswagen und Wermelskirchen. Sie ist ein reiner Männerverbund, die nächstgelegenste Frauenloge der Freimaurer hat ihren Sitz in Köln. "Unsere Ehefrauen und Partnerinnen oder weibliche Freimaurer nennen wir Schwestern", erläutert Halbach.

Das Ziel der Ausstellung läge nahe, meint Arndt Halbach: "Wir wollten einmal etwas in Wermelskirchen machen. Darüber hinaus möchten wir uns erklären und sicherlich Vorurteile abbauen." Nicht ausgeschlossen sei, dass die Ausstellung auch einmal in Hückeswagen oder Radevormwald gezeigt werde, aber: "Wir entwickeln uns, werden moderner. Wir müssen jedoch lernen, wie wir mit solchen Aktivitäten öffentlich wirken."

Die ansonsten eher introvertierten Freimaurer erstellten die Ausstellung in Eigenregie zu ihrem 110-jährigen Bestehen. Seither zeigt die Johannisloge die Ausstellung in ihrem Logenhaus an der Wilhelm-Schuy-Straße in Remscheid (Nähe Ebertplatz) regelmäßig bei der "Nacht der Kultur". 2017 blickte die Remscheider Loge auf ihr 115-jähriges Bestehen zurück.

Als Verschlossenheit oder Ausgrenzung wollen die Freimaurer ihre Zurückgezogenheit nicht verstanden wissen. "Wer zu uns kommen möchte, muss sich zu uns auf den Weg machen", beschreibt Arndt Halbach die Idee, die den individuellen Willen im Fokus hat. Selbsterkenntnis ("Lehrling"), Umgang mit Mitmenschen ("Geselle") sowie sein eigenes Leben zu leiten und dadurch ein Beispiel zu geben ("Meister") seien die drei Stufen des Freimaurer-Daseins: "Wir arbeiten ständig an uns, um durch Selbsterkenntnis eine humanere Gesellschaft zu fördern."

Die Ausstellung ist noch am heutigen Samstag von 13 bis 19 und am morgigen Sonntag von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Für Fragen ist ein Ansprechpartner vor Ort.

(sng)
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