Balkantrasse in Wermelskirchen Erst über Finanzierung der Bahn-Reaktivierung reden

Wermelskirchen · Henning Rehse (WNKUWG) kritisiert den Antrag von CDU/Grüne im Kreis, 150.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zur Verfügung zu stellen. Die Reaktivierung würde einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen.

 Diese alten Schienen sind längst entfernt worden. Dort ist heute der Jugendfreizeitpark beheimatet.

Diese alten Schienen sind längst entfernt worden. Dort ist heute der Jugendfreizeitpark beheimatet.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Harsche Kritik gibt es jetzt zu der Idee von CDU und Grünen im Kreistag, eine Machbarkeitsstudie, die 150.000 Euro kosten soll, zur Reaktivierung des Balkan-Express’ in Auftrag zu geben. Im Kreistag haben sich die Freien Wähler, so WNKUWG-Kreistagsmitglied Henning Rehse, „wohl überlegt“ enthalten. Denn die wesentliche Frage sei nicht beantwortet: „Ist das Projekt überhaupt finanzierbar?“ Nach positiver Klärung dieser Grundsatzfrage gebe eine vertiefende Machbarkeitsstudie sicherlich Sinn. Rehse: „Bei der jetzigen Vorgehensweise wird jedoch einer aus finanziellen Gründen nicht realisierbaren und damit schlechten Idee gutes Geld hinterher geworfen.“

Sicherlich wäre die Wiederinbetriebnahme dieser Strecke wünschenswert und sinnvoll, insbesondere weil der gerade in Betrieb genommene „Schnellbus“ in Bezug auf die Fahrzeiten nicht das hält, was der Name verspricht, so Rehse. Crux an der Wiederinbetriebnahme der Linie 411 sei nicht die technische Machbarkeit, sondern ihre Finanzierbarkeit hinsichtlich des Baus – und „hier sprechen wir mindestens von einem stattlichen zweistelligen Millionenbetrag“.

Die benötigte Trasse ist nahezu auf der ganzen Länge räumlich verfügbar, meint Henning Rehse, da auf ihr der Panoramaradweg liegt – es fehlen nur ein paar Dutzend Brücken. Im Bereich der Innenstadt müsste die Bahn als Stadtbahn geführt werden. Auch das wurde bereits positiv hinsichtlich der Machbarkeit untersucht. „Die alte Straßenbahntrasse durch die wenn auch erst kürzlich umgebaute und folglich erneut umzubauende Innenstadt ist noch frei“, schreibt Rehse in einer Mitteilung. Technisch spreche also nichts gegen eine Wiederinbetriebnahme, nur: „Wer soll das bezahlen?“

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