Die Regionale 2025-Agentur in Wermelskirchen Der Region einen Tritt geben

Wermelskirchen · Der Regionale 2025-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor fordert die Kommunalpolitik im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr zum Übertragen der Strategien in die politische Arbeit auf. Mit dem Rhombus-Areal, dem Eifgental oder Feuerwehrgerätehäusern nennt er exemplarisch konkrete Ansätze, wie das funktionieren kann.

 Unter anderem das Rhombus-Areal ist laut Regionale-Geschäftsführer Reimar Molitor eine wertvolle Fläche zur Stadtentwicklung.

Unter anderem das Rhombus-Areal ist laut Regionale-Geschäftsführer Reimar Molitor eine wertvolle Fläche zur Stadtentwicklung.

Foto: Kathrin Kellermann

Mit der Vorstellung von Wermelskirchen als „Modellstadt“ für die Regionale 2025 legte Stephan Theil (FDP) die Messlatte auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr (StuV) ziemlich hoch. Friedel Burghoff (CDU) nahm den Ball, den der Geschäftsführer der Regionale 2025-Agentur, Dr. Reimar Molitor, den Kommmunalpolitikern zugespielt hatte, ebenso auf: „Wir haben jetzt in den nächsten zwei Jahren die Aufgabe, unsere Stadt mit der Regionale 2025 konkret in Verbindung zu bringen.“ Molitor hatte dem StuV in einem inbrünstig-engagierten Vortrag die unterschiedlichen Facetten der neuen Strategiepapiere zur Entwicklung der Regionale 2025 vorgestellt: „Das Areal der alten Ziegelei in Hilgen oder auch das Rhombus-Gelände sind für uns wertvolle Flächen zur Stadtentwicklung.“ Aber: Für die Regionale müssten es nicht nur derartige „dicken Hunde“ sein, sondern es käme auf kluge Projekte an – auch auf welche, die als Beispiele zur Nachahmung dienen könnten. Der Regionale-Geschäftsführer betonte: „Wir stellen uns bei jeder Projektidee die Frage, wie sich das mit der Wirklichkeit paart. Wir sind letztlich dafür da, dass wir Geld besorgen.“

Inzwischen wären bereits 61 Projekte zur Regionale 2025 gemeldet, bis Ende 2023 könnten weitere benannt werden. „Wir rechnen mit einer Resonanzwelle“, blickte Reimar Molitor auf das kommende Jahr aus: „Dazu setzen wir als Agentur eine Aktivierungswelle um. Wir gehen heraus, sprechen und regen an.“ Die Entwicklung der Strategie wäre ein langer und arbeitsintensiver Prozess, der anhalte: „Wir haben exemplarisch für Projekte auch Vertiefungen dazu gemacht, ob es fluppt oder nicht.“ Es sei wirtschaftlich, wenn ein Holzbauer sein Geschäft unter Aspekten der Nachhaltigkeit umstellt. Den Kommunalpolitikern rief Molitor zu: „Wir wollen ihre Rückkopplungen herausfordern, Projektideen anstoßen. Wir wollen einen Übertrag der Regionale-Strategie in die politische Arbeit.“ Letztlich würden sich erfolgreich auf die Beine gestellte Projekte über 2025 hinaus positiv auswirken: „Sie werden dann kopiert.“ Dieses Zusammenspiel gäbe der Region einen Tritt.

Die Regionale-Agentur habe auch unter den beteiligten Kommunen, Gesellschafter der GmbH sind der Rheinisch-Bergische, Oberbergische und Rhein-Sieg-Kreis sowie der Region Köln/Bonn-Verein, eine Umfrage gestartet: „Den Städten geht es um kommunales Eigentum, was wir gar nicht so sehr auf dem Schirm hatten, wo wir nunmehr aber auch heran wollen. Vielen Kommunen drücken Büchereien, Schulen oder Hallenbäder.“ Das wäre jedoch nicht verwunderlich, analysierte Dr. Molitor: „Viele dieser Einrichtungen entstanden im Zuge der Kommunalen Neuordnung. Heute – über 40 Jahre später – sind die fritte, wie mein Sohn es sagen würde.“ Als Beispiel für ein funktionierendes Regionale-Projekt, das angesichts der dringend notwendigen, kostenintensiven Investitionen in Feuerwehrgerätehäuser für Wermelskirchen eine interessante „Blaupause“ sein könnte, blickte der Regionale-Chef nach Waldbröl: „Dort wird ein Feuerwehrhaus gebaut, das gleichzeitig Dorfzentrum mit unter anderem Gemeinschaftsräumen zur Nutzung über die Brandbekämpfer hinaus ist.“

Als Kernpunkte der Regionale-Strategie zur Projektentwicklung und -umsetzung stellte Reimar Molitor die Nachnutzung von Bestand wie bei vormals landwirtschaftlich genutzten Höfen oder ehemaligen Kirchen, die Transformation beispielsweise beim Umbau des Waldes heraus sowie auch das ausgewogene Verhältnis von Naturschutz und Erholungsdruck zum Beispiel in Gebieten wie der Sengbachtalsperre oder dem Eifgental heraus. „Zum Machen gehört, dass wir Leute aktiv zusammenführen. Wenn wir in kleinere Dörfer kommen, kann das das Stärken von genossenschaftlichen oder anderen bürgerschaftlichen Wegen sein.“ Bei der Entwicklung und Stärkung der Region dürfe ein Aspekt im Hinblick auf eine vermeintlich gute Autobahnanbindung nicht außer Acht gelassen werden, konstatierte Reimar Molitor: „Die Verkehrsanbindung auf der Strecke zwischen Remscheid und Leverkusen an die Rheinschiene. Wir müssen uns vergegenwärtige, dass wir im Autobahnkreuz Leverkusen auf mindestens 18 Jahre Baustelle zugehen.“

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