Ausschuss diskutiert Ideen-Trio zur Zukunft in Wermelskirchen Essbar, energetisch und familienfreundlich

Wermelskirchen · Drei Ideen aus dem WNKUWG-Antrag „Zukunft unserer Dörfer“ hat der Zukunftsausschuss diskutiert. Diese prüft die Stadtverwaltung nun. Der Ausschuss will im kommenden Jahr in den Außenlagen vor Ort tagen, um die Bewohner „mitzunehmen“.

 Bei den Sitzungen in den Dörfern will der Ausschuss sehen, wie die Bewohner „mitzunehmen“ sind.

Bei den Sitzungen in den Dörfern will der Ausschuss sehen, wie die Bewohner „mitzunehmen“ sind.

Foto: Kathrin Kellermann

Der Zukunftsausschuss will im kommenden Jahr auch Sitzungen in den Außenlagen von Wermelskirchen, speziell in Dabringhausen und Dhünn, abhalten. Das Ziel: Mit den Bürgern ins Gespräch kommen, um gemeinsam mit den Bewohnern Ideen umzusetzen oder Projekte auf den Weg zu bringen. Darauf verständigten sich die Teilnehmer der jüngsten Sitzung des Zukunftsausschusses. Vorausgegangen war eine Diskussion zum WNKUWG-Antrag unter dem Titel „Zukunft unserer Dörfer“. Darin hatte die WNKUWG-Stadtratsfraktion einen umfangreichen Katalog an möglichen Projekten zur Stärkung der Stadtteile zusammengestellt (wir berichteten).

Angesichts des stattlichen Umfangs des Papiers hatte die Vorgängersitzung des Zukunftsausschusses die WNKUWG-Frakion darum gebeten, drei Punkte zur Beratung als Priorität herauszustellen. Mit den Stichworten „Essbares und insektenfreundliches Dorf“, „Energiedorf“ und „Jung kauft Alt“ benannte Jan Paas (WNKUWG) dieses Ideen-Trio. Demnach bedürfe es für das „Essbare und insektenfreundliche Dorf“ städtische Flächen, die mit Sträuchern, Bäumen, Blumen sowie Hecken naturnah und somit tierfreundlich bepflanzt werden. „An dortigen Obstbäumen kann sich dann jeder bedienen“, sagte Paas: „Bürgerschaftliches Engagement, Kindergärten, Schulen oder Vereine sollen mit einbezogen werden.“ Diese Idee könne die Verwaltung prüfen und zur nächsten Zukunftsausschusssitzung erste Ergebnisse vorlegen, stellte der Technische Beigeordnete Thomas Marner fest, aber: „Dafür brauchen wir zwingend ehrenamtliches Engagement, um das am Laufen zu halten.“

Um energetische Konzepte bei der Strom- und Wärmeversorgung ginge es beim „Energiedorf“ skizzierte Jan Paas: „Beispielsweise genossenschaftlich betriebene Dorf-Heizungen.“ Zu diesem Vorschlag zeigte sich Thomas Marner zurückhaltend: „Da sehe ich uns als Verwaltung nicht in der Lage zu – wo sollen wir da etwas vorschreiben.“ Möglicherweise könne der Energieversorger BEW entsprechende Angebote machen.

„Wir wollen mehr junge Leute in den Dörfern haben“, betonte Jan Paas das Ansinnen der „Jung kauft Alt“-Idee: „Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt den Kauf von Bestandsimmobilien für Förderdarlehen und einem Familienbonus je Kind.“ Die Stadt könne ein eigenes Programm auflegen, das bestehende Förderungen von Bund sowie Land kombiniert und ergänzt. So würde beispielsweise die Stadt Papenburg den Erwerb eines mindestens 40 Jahre alten Wohngebäudes mit 4000 Euro Grundbetrag plus 2000 Euro je Kind stärken. Er könne sich weniger gut vorstellen, sich als Stadt in einen marktwirtschaftlichen Prozess einzuschalten, meinte Thomas Marner: „Wenn das aber andere Kommunen machen, werden wir das prüfen.“ Die Projektvorschläge wird die Verwaltung prüfen.

Bei den Sitzungen in den Dörfern will der Ausschuss sehen, wie die Bewohner „mitzunehmen“ sind. Bei einer AfD-Gegenstimme votierte eine deutliche Ausschussmehrheit für dieses Vorgehen.

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