Adventskalender der Wermelskirchener Gemeinden Musikalische Türchen öffnen sich

Wermelskirchen · Zehn christlichen Gemeinden in Wermelskirchen haben sich im Advent zusammengeschlossen und laden jeden Abend zum Zuhören und Mitsummen ein.

 Anhalten erwünscht: Nicola Brinkmann, Martin Weidner und Manfred Jetter sorgten am Mar für Musik und weihnachtliche Vorfreude.

Anhalten erwünscht: Nicola Brinkmann, Martin Weidner und Manfred Jetter sorgten am Mar für Musik und weihnachtliche Vorfreude.

Foto: Theresa Demski

Wie aus dem Nichts entsteht ein kultureller Leckerbissen: Gerade noch spazierten die Wermelskirchener am Markt vorbei auf dem Weg zur Buchhandlung oder zum Weltladen, einen Augenblick später verwandelt sich der kleine Platz vor dem Gemeindeamt in eine Bühne. Während die Lichter an dem Weihnachtsbaum glitzern, nimmt Nicola Brinkmann von der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Michael ihr Geschichtsbuch zur Hand und beginnt zu lesen. Die Menschen bleiben kurz stehen, lauschen und freuen sich über die Abwechslung mitten im Advent. Als Nicola Brinkmann das Buch zuklappt, stimmen Pfarrer Manfred Jetter und Martin Weidner eine weihnachtliche Melodie auf ihren Trompeten an. Die berührenden und dann heiteren Klänge machen sich auf den Weg durch die Gassen und Straßen. André Frowein bietet selbstgemachtes Berliner Brot an und die Kinder verteilen einen kleinen Adventskalender, an dem sich 24 Türchen öffnen lassen.

Hinter jedem dieser Türchen verbirgt sich die Einladung zu einem kleinen Adventskonzert mitten in der Stadt. So wie an diesem Abend Geschichten und Posaunenklänge zum Anhalten einladen, sind jeden Abend im Advent kleine Ensembles im Einsatz – in Wermelskirchen, in Dhünn und in Dabringhausen. Sie bringen Musik mit und Vorfreude, sie erzählen vom wahren Grund der Weihnacht und von Gemeinschaft auch in Pandemie-Zeiten. Dafür haben sich zehn christliche Gemeinden aus Wermelskirchen, Dhünn, Dabringhausen und Hilgen-Neuenhaus zusammengeschlossen – evangelische, katholische und freikirchliche. In der ökumenischen Werkstatt, die schon den Krippenweg und den Wermelskirchen-Tag organisierte, ist die Idee für den „Pop-Up-Adventskalender“ entstanden, der im vergangenen Jahr als Flashmob-Aktion begann.

Insgesamt 23 Gruppen, Bands, Musiker und Geschichtenerzähler haben sich gefunden, die Abend für Abend für einen Augenblick zum Innehalten einladen – am Markt, am Krankenhaus oder am Weihnachtsbaum, vor dem Rathaus, vor den Kirchen, in Buchholzen, Tente oder Dhünn. Micado, der junge Chor aus St. Michael, hat zum Auftakt vor dem Pfarrzentrum viele Herzen berührt. Zum Weihnachtsliedersingen kamen die Menschen vor das Jugendcafé, der Posaunenchor aus Neuenhaus spielte bereits vor dem Krankenhaus.

Patrick Kiesecker von der ökumenischen Werkstatt hat für die Aktion im Advent den kleinen Adventskalender im Kartenformat entworfen – der nach wie vor in Geschäften und Gemeindehäusern erhältlich ist und jeden Tag genaue Informationen über den Ort und die Musiker verrät. Wer aus der Nähe zuhören möchte, braucht einen 2G-Nachweis – Stehenbleiben und Lauschen ist aber ausdrücklich erwünscht.

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