Brand in Wermelskirchen Feuer zerstört Bauernhof - Bewohner nicht zuhause
Update | Dabringhausen · Viele Stunden suchte die Feuerwehr nach einem vermissten Bewohner. Inzwischen geht die Polizei davon aus, dass der Mann beim Ausbruch des Feuers nicht in seiner Wohnung war. 40 Lämmer wurden gerettet.

Brand auf Ziegenhof in Wermelskirchen
Großeinsatz für die Feuerwehr am Dienstagmorgen: In der Hofschaft Ketzberg stand ein alter Bauerhof in Flammen. Nicht nur der brennende Dachstuhl forderte volle Aufmerksamkeit der Feuerwehrmänner – der einzige Bewohner dieses Hofes galt als vermisst. Die Feuerwehr versuchte, durchs Innere des Gebäudes bis zur Wohnung vorzudringen – doch immer wieder stürzten Decken und Balken auf die Feuerwehrleute herab, so dass sie immer wieder abbrechen mussten. Später stiegen sie über Trümmern, doch das brennende Gebäude wurde schnell als einsturzgefährdet von der Einsatzleitung eingestuft, so dass sie die Suche abbrachen und sich auf die Bekämpfung des Brandes von außen konzentrierten. Gegen Mittag dann die Meldung der Kripo: Sie ging davon aus, dass der Mieter beim Brand nicht mehr im Gebäude war. Bis Redaktionsschluss hatte sich der Mann aber noch nicht gemeldet.
Als die Feuerwehr nach dem Notruf durch einen Nachbarn gegen 5 Uhr in Ketzberg eintraf, brannten Teile des Dachstuhls des alten Bauernhofes lichterloh. Dabei handelte es sich um einen leerstehenden Fachwerkgebäudetrakt sowie einen Anbau mit rückwärtigen Stallungen, wo 40 Ziegenlämmer untergekommen waren. In diesem Anbau lebte der vermisste Mieter seit Jahren.
Der Mann war Mitarbeiter des benachbarten Ziegenhofes, der durch den Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Benedikt Deppe hatte 2004 den Ziegenhof in einer alten, angepachteten Reithalle aufgebaut, dort sind über 250 Ziegen und der Melkstand untergebracht. Diesen Tieren ist nichts passiert, heißt es aus seinem Umfeld. Aufgrund des Stromausfalls konnten sie am Morgen jedoch nicht gemolken werden – mit Hilfe von Freunden und Stromgeneratoren wurde die Melkmaschine wieder angeworfen, und auch die Lämmer konnten gefüttert werden.
Ein großes Problem für die Feuerwehr war die Wasserversorgung in der Hofschaft. Drei längere Schlauchleitungen wurden von Wasserzapfstellen gelegt, um genügend Wasser vor Ort zu haben. Anwohner wurden aufgrund der extremen Rauchentwicklung aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und in ihren Häusern zu bleiben.
Gegen Mittag wurde dann eine zweite Drehleiter aus Remscheid angefordert, so Einsatzleiter Ingo Mueller: Denn auf dem alten Bauernhof war eine Photovoltaik-Anlage installiert, die unter Strom stand. Das bedeutete für Feuerwehrmänner Lebensgefahr, so dass sie erst abgerissen werden musste, ehe dort weiter gelöscht werden konnte. Für die Demontage wurde die Drehleiter benötigt. Mueller: „Unter dieser Anlage war ein Lager mit Stroh und Heu. Die Gefahr war groß, dass es sich entzündete.“
Während des gesamten Einsatzes waren Notarzt und der Rettungsdienst vor Ort, um im Notfall sofort eingreifen zu können.
Die Nachlöscharbeiten bis in den Abend gestalteten sich schwierig. Denn in dem alten Fachwerkgebäude waren viele Hohlräume. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Glut hier schnell unbemerkt weiter verbreitet. Wir müssen auf der Hut sein“, so Mueller. Mit drei Löschzügen war die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz, teilweise auch unterstützt von einem vierten. Der aber musste zurück auf die Wache, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr aufrecht zu halten.