Sturmtief „Zeynep“ in Wermelskirchen Feuerwehrfrau verletzt sich beim Sturmeinsatz

Wermelskirchen · Zu 31 Einsätzen wurde die Feuerwehr in der Nacht, als Sturm „Zeynep“ auch über Wermelskirchen zog, gerufen. Weitere Einsätze kamen am Morgen dazu. Die Landstraße 294 ist gesperrt. Der Krisenstab des Kreises tagte am Freitagabend.

 Durch das  Sturmtief Zeynep stürzte der Baum an der Dhünner Straße um und traf einen Pkw, der vor der Garage geparkt war.

Durch das  Sturmtief Zeynep stürzte der Baum an der Dhünner Straße um und traf einen Pkw, der vor der Garage geparkt war.

Foto: Fabian Gräve

  Zu insgesamt 31 Einsätzen wurden die 90 Wermelskirchener Feuerwehrmänner und - frauen in der Nacht zum Samstag gerufen. 76 Ehrenamtliche waren dabei unterwegs. Zu vier weiteren Einsätzen wurde die Feuerwehr dann ab 3.30 Uhr in den frühen Morgenstunden des Samstages gerufen. Eine Feuerwehrfrau verletzte sich bei einem Einsatz an der L409 zwischen Halzenberg und Wanderparkplatz am Samstagmorgen an der Hand und musste von Rettungssanitätern versorgt werden.   Erstes Fazit von Feuerwehrchef Holger Stubenrauch am Samstagmorgen: „Es war viel los, aber wir sind vergleichsweise glimpflich davongekommen.“ Die Landstraße 294 zwischen Hilgen und Dabringhausen bleibt laut Polizei das Wochenende gesperrt, weil die Straßenmeisterei Burscheid Bäume fällt. Der Krisenstab des Kreises war angesichts der Unwetterlage am Freitagabend beratend zusammengetreten.  Zu partiellen Stromausfällen kam es im Südkreis.

 Sicherungsarbeiten der Feuerwehr nach dem Sturmtief Zeynep am Samstagmorgen auf der Burger Straße: Der Sturm hatte die Wurzel des Baums aus dem Erdreich gedrückt, er drohte auf die Burger Straße zu stürzen.

Sicherungsarbeiten der Feuerwehr nach dem Sturmtief Zeynep am Samstagmorgen auf der Burger Straße: Der Sturm hatte die Wurzel des Baums aus dem Erdreich gedrückt, er drohte auf die Burger Straße zu stürzen.

Foto: Udo Teifel

Laut Stadtverwaltung hatte sich die Feuerwehr  hatte sich auf „Zeynep“ optimal vorbereitet: Bereits um 15.55 Uhr am Freitagnachmittag waren alle Gerätehäuser besetzt. Die erste Alarmierung erfolgte um 15.46 Uhr, weil sich auf dem Dach des Woolworth-Gebäudes eine Dachplatte gelöst hatte. Weitere Alarmierungen folgten anschließend nahezu im Viertelstundentakt, weil zumeist Bäume auf die Straßen stürzten, wie in Schwarze Delle, auf der L409 hinter Halzenberg oder Pilghausen. Gleich zwei Bäume mussten von den Einsatzkräften in der Dhünner Straße entfernt werden. Auf dem Döllersweg stürzte ein Baum auf einen Pkw, in der Markusmühle auf ein Haus. Menschen wurden dabei aber zum Glück nicht verletzt, so die Feuerwehr, die bis Mitternacht wegen 24 umgestürzter Bäume im kompletten Stadtgebiet im Einsatz war. Aber auch Straßen, in denen Passanten von herabstürzenden Dachpfannen oder durch ein loses Rauchabzugsfenster gefährdet gewesen wären, wurden von den Einsatzkräften gesichert.

 Reste eines umgestürztes Baumes an der Dhünner Straße. Mit der Krone wurde ein Pkw beschädigt, dass vor der Garage stand.

Reste eines umgestürztes Baumes an der Dhünner Straße. Mit der Krone wurde ein Pkw beschädigt, dass vor der Garage stand.

Foto: Udo Teifel

Komplett gesperrt wurde gegen 19.12 Uhr die Opladener Straße, weil mehrere Bäume auf der Fahrbahn lagen. Auch auf der Autobahn 1 in Fahrtrichtung Leverkusen sorgten zwei umgestürzte Bäume für Sperrungen. Die B51 musste ab 20.12 Uhr ebenfalls für den Durchgangsverkehr zwischen Bahndamm und  Dabringhausener Straße komplett gesperrt werden, weil mehrfach Bauteile, wie beispielsweise Dämmmaterial und Styroporplatten, von der Baustelle am Loches-Platz auf die Fahrbahn geweht wurden. Bauleiter Markus Feldmann: „Etwa fünf Kubikmeter Dämmmaterial war auf die Straße geweht. Vielen Dank an die sechs Polizeibeamten, die uns geholfen haben, das Material zu bergen.“ Weitere fünf Kubikmeter konnten rechtzeitig gesichert werden.

 Die L 294 zwischen Hilgen und Dabringhausen wurde wegen vieler umgefallener Bäume und Bruchgefahr gesperrt.

Die L 294 zwischen Hilgen und Dabringhausen wurde wegen vieler umgefallener Bäume und Bruchgefahr gesperrt.

Foto: Udo Teifel

Ruhiger wurde es ab 22.44 Uhr. Als der Sturm abflachte, waren die Gerätehäuser nicht mehr besetzt und auch der Meldekopf der Feuerwehr wurde ab dem Zeitpunkt nur noch durch einen Führungsassistenten besetzt.  

 Auf der gesperrten L 294 zwischen Dabringhausen und Hilgen war am Samstagmaorgen ein sogenannter "Sennebogen" um Einsatz: Die Straßenmeisterei Burscheid von Straßen.NRW srgte mit diesem Fällgreifer mit integrierter Säge dafür, dass gefährdete Bäume am Böschungsrand entfernt wurden.

Auf der gesperrten L 294 zwischen Dabringhausen und Hilgen war am Samstagmaorgen ein sogenannter "Sennebogen" um Einsatz: Die Straßenmeisterei Burscheid von Straßen.NRW srgte mit diesem Fällgreifer mit integrierter Säge dafür, dass gefährdete Bäume am Böschungsrand entfernt wurden.

Foto: UdoTeifel/Udo Teifel

Kreisweit verzeichneten die Feuerwehren bis 23.45 Uhr in der Nacht zum Samstag insgesamt 278 Einsätze. Allein 31 davon in Wermelskirchen, wobei der Verkehrsunfall in Höhe der Shell-Tankstelle in Hünger   vermutlich nicht durch den Sturm verursacht wurde. Die Feuerwehr musste die L157 für die Dauer der Aufräumarbeiten jedoch sperren.

 Wo der Greifer zupackt, steht der Bum nicht mehr lange.

Wo der Greifer zupackt, steht der Bum nicht mehr lange.

Foto: Udo Teifel

Obwohl die Unwetterwarnung vom Deutschen Wetterdienst mittlerweile aufgehoben worden ist, kann es jedoch im Laufe des Tages zu weiteren, gefährlichen Sturmböen kommen. Seit 3.30 Uhr ist die Feuerwehr wieder im Einsatz: Um 3.30 Uhr fiel ein Baum in der Näher der Einfahrt zur Großen Ledder, um 5.29 versperrte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn der K14 in Sonne in Richtung Dhünn und um 8.40 Uhr musste die Burger Straße zeitweilig gesperrt werden, um einen Baum zu entfernen. Um 9.38 Uhr wurde die Feuerwehr dann zu einem weiteren Einsatz gerufen, weil ein Baum zwischen Halzenberg und Wanderparkplatz Dhünn-Talsperre die Fahrbahn blockierte. 

 Immer wieder mussten die Zähne der Kettensägen nachgeschärft werden.

Immer wieder mussten die Zähne der Kettensägen nachgeschärft werden.

Foto: Udo Teifel

Für den weiteren Verlauf des Wochenendes warnt die Feuerwehr davor, im Wald oder in Nähe von Bäumen spazieren zu gehen. „Durch die immer wieder spontan auftretenden Böen können sich immer noch Äste lösen und Spaziergänger verletzen“, sagt Feuerwehr-Chef Holger Stubenrauch.

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