„Zart mit Pfeffer“-Konzert vor knapp 50 Besuchern im Haus Eifgen Sängerinnen lassen es groovy und funky zugehen

Wermelskirchen · Beinahe wäre das Konzert im Haus Eifgen abgesagt worden. Doch dann konnten Verena Köplin und Jenny Rizzo auftreten. Die Besucherzahl blieb deutlich unter dem Niveau vor Corona.

 Im „Zart mit Pfeffer“-Programm präsentieren die beiden Sängerinnen Jenny Rizzo (l.) und Verena Köplin ihre Lieblingslieder.

Im „Zart mit Pfeffer“-Programm präsentieren die beiden Sängerinnen Jenny Rizzo (l.) und Verena Köplin ihre Lieblingslieder.

Foto: Stephan Singer

Das war haarscharf: Erst am Nachmittag, drei Stunden vor dem geplanten Einlass, fiel letztlich die Entscheidung, das Konzert stattfinden zu lassen. So konnten die beiden Sängerinnen Verena „Ena“ Köplin und Jenny Rizzo ihr Gemeinschaftsprojekt „Zart mit Pfeffer“ doch wieder im Haus Eifgen umsetzen. Zum Ende des vergangenen Jahres war es wegen des Corona-Lockdowns ausgefallen, eine abgespeckte „Zart mit Pfeffer“-Version hatten Köplin und Rizzo im Sommer auf die Haus Eifgen-Konzertgarten-Außenbühne gebracht. „Die Situation hat uns schon nervös gemacht“, sagte Verena Köplin kurz vor Konzertbeginn. „Wir mussten erst klären, wie die neue Corona-Schutzverordnung, die ja heute in Kraft tritt, zu verstehen ist.“ Mit der 2G-plus-Regel hätten Musiker und Organisatoren im Vorfeld sowieso geplant.

Die Lösung: Die Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult-in-Wk) als Betreiberverein im Haus Eifgen lässt Konzerte stattfinden, aber nicht mehr als 50 Prozent der eigentlichen Besucherkapazität ein – also 99 statt eigentlich maximal 199. Davon blieb das „Zart mit Pfeffer“-Konzert allerdings mit knapp 50 Besuchern entfernt und auch deutlich hinter dem zurück, was vor Corona an Andrang bei den „Zart mit Pfeffer“-Abenden herrschte. „Für uns ist das so Fluch und Segen zugleich. Der Vorverkauf ist so schleppend gelaufen, dass wir uns nicht Sorgen machen mussten, dass es zu voll wird. Andererseits hätten wir natürlich gerne mal wieder so viel Publikum wie vor Corona. Aber derzeit sind die Menschen vorsichtig, halten sich zurück“, sagte Verena Köplin. In Richtung Publikum sagte Jenny Rizzo bei Konzertbeginn: „Mit nicht allzu vielen Leuten können wir das Konzert ruhigen Gewissens machen. Bei absehbar mehr Besuchern hätten wir das Konzert wohl abgesagt.“

Das wäre schade gewesen, denn der zweistündige Konzertabend, für den die beiden Sängerinnen wieder einen Reigen ihrer Lieblingsstücke (Verena Köplin: „Die Liste endet nie, weil immer wieder neue dazu kommen“) zusammengestellt hatten. Dieses Mal prägten rhythmusbetonte Stücke groovy und funky das Programm. Als Höhepunkte stachen die Interpretation von dem Lied „Colors“, im Original von den „Black Pumas“, oder das zu den knackigen Klängen von „Papa was a rolling stone“ angestimmte „In the air tonight“ (Phil Collins) hervor.

„Genießt es“, feuerten die beiden „Zart mit Pfeffer“-Sängerinnen die Gästeschar und sich selbst an: „Das wird wohl die letzte Gelegenheit vor dem Shutdown, Lockdown – wie immer ihr es nennt – sein.“

Für ihr „Zart mit Pfeffer“-Projekt verstanden es Verena Köplin und Jenny Rizzo wieder, einen „amtlichen“ Kreis aus fünf Musikern um sich zu scharen, aus dem besonders Dennis Kresin mit seinen E-Gitarren-Soli im unverkennbaren Fender Stratocaster-Sound hervorstach. Die Mitglieder der „Zart mit Pfeffer“-Formation erwiesen sich allesamt als Könner ihres Fachs, die den beiden Sängerinnen dynamisch-verlässlichen, musikalischen Rückhalt für das Zelebrieren ihres Gesangs boten.

(sng)
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