Neue Gruppe in Wassenberg geplant Treffen per Videokonferenz für die Kindertrauergruppe

Wassenberg · Corona stellt trauernde Kinder und Jugendliche vor Herausforderungen. Die „Schatzsucher“ treffen sich derzeit allenfalls virtuell und kommunizieren über WhatsApp. Für junge Erwachsene soll es bald eine neue Gruppe geben.

 Im Regenbogenhaus(v. li.): Björn Clahsen, Helga Schulze, Sylvia Schaffrath, Susanne Hoeren.

Im Regenbogenhaus(v. li.): Björn Clahsen, Helga Schulze, Sylvia Schaffrath, Susanne Hoeren.

Foto: Ruth Klapproth

Ihre kleine Ferienreise ins niederländische Domburg fand nicht statt. Sie haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet, Treffen finden nur noch virtuell per Videokonferenz statt. Die Corona-Pandemie stellt auch die Schatzsucher, das kostenlose Hilfsangebot des ambulanten Hospizdiensts Regenbogen für trauernde Kinder und Jugendliche, vor neue Herausforderungen. „Für einige Teilnehmer wäre unsere dreitägige Reise in den Osterferien der erste Urlaub gewesen“, erzählt Gruppenleiterin Susanne Hoeren. Fünfzehn Mädchen und Jungen sollten mitfahren. Mit Spenden war der Ausflug ins Nachbarland finanziert worden. Mitte September soll die Fahrt nun voraussichtlich nachgeholt werden.

Vor Karneval fand das letzte Gruppentreffen statt. Was die jungen Schatzsucher eint: Alle haben ein Familienmitglied verloren – Mutter, Vater, Geschwister oder Großeltern sind verstorben. „Schon seit dem 20. Februar sind für uns keine Gruppentreffen mehr möglich“, so Susanne Hoeren. „Alle wünschen sich, dass wir uns bald wiedersehen.“ Die gelernte Krankenschwester, die bis zu ihrem Ruhestand als Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes Regenbogen im Einsatz war, ist gemeinsam mit ihrem Gruppenleiter-Kollegen Björn Clahsen und weiteren sechs zertifizierten Trauerbegleitern unermüdlich bemüht, Lösungen zu finden – Corona sorgt für viele Einschränkungen bei den trauernden Kindern und Jugendlichen aus der gesamten Region. Für Einzelgespräche und Neuaufnahmen blieb nur das Telefon. Dennoch gerät die ehrenamtliche Arbeit nicht ins Stocken. Immer mehr junge Erwachsene, so die Trauer-Expertin, suchen Rat und Hilfe. Konsequenz: Eine neue Gruppe soll entstehen. „Ge(h)meinsam“ soll die Trauergruppe für junge Menschen zwischen 20 und 30 Jahren heißen. Die Gruppenstärke ist gering – drei bis fünf Teilnehmer. Drei Anmeldungen liegen dem Schatzsucher-Team bereits vor. Informationen können per Mail angefordert werden (info@schatzsucher-trauerbegleitung.de) oder unter 0179-1258580.

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