Konzert am Wassenberger Parkbad Drive-In zu den Höhnern

Wassenberg · 100 Autos samt Besatzung füllten am Himmelfahrtstag den Parkplatz am Wassenberger Parkbad. Sänger Henning Krautmacher spricht von einem traumhaften Abend und lobt das kreative Publikum.

Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Joost Vergoossen, Jens Streifling, Micki Schläger, Heiko Braun. Alle hatten während des Konzerts mal einen Solo-Part.

Henning Krautmacher, Hannes Schöner, Joost Vergoossen, Jens Streifling, Micki Schläger, Heiko Braun. Alle hatten während des Konzerts mal einen Solo-Part.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Wer hätte gedacht, dass der Wohnmobil-Bereich am Parkbad noch mal Bühnenraum für ein Open-Air-Konzert der Höhner wird und Frontmann Henning Krautmacher witzelnd einen Marsch „durch eine Hecke“ auf den Parkplatz zum Publikum in rund 100 Autos antritt, die zum ersten Wassenberger Drive-in-Konzert am Himmelfahrtstag gekommen waren? Die Corona-Krise macht erfinderisch und sorgt für die Wiederbelebung der Autokino-Atmosphäre. Jetzt auch in Wassenberg, prima und reibungslos organisiert vom Team der Kultur gGmbH.

Nach dem Aufgalopp im Saarland einen Tag zuvor war Wassenberg die „rheinische Premiere“ der neuen Corona-Konzertform für die Kölner Kultband um Schlemmerenten-Preisträger Krautmacher, der sich natürlich freute, endlich sein Versprechen, in Wassenberg ein Höhner-Konzert zu geben, einlösen zu können. Und dies „cineastisch aufbereitet“, wie Krautmacher bei seiner Begrüßung betonte.

Zu Beginn hatte ein zwanzigminütiger Film über die Kuba- und USA-Reise der Höhner Ende 2018 (gemeinsam mit den Kölner Roten Funken) fürs Warm-up mit karibischen Klängen gesorgt. Und auch später kam die Filmleinwand mehrfach zum Einsatz, etwa als Micki Schläger „Anna Havanna“ sang und sich parallel dazu auf der Leinwand als Salsa-Tänzer bei der Kuba-Reise ins Zeug legte. Oder bei der Hommage auf die Fußball-Leidenschaft und den 1. FC Köln und den Höhner-Hit zur legendären Handball-WM 2007 („Wenn nicht jetzt“).

Henning Krautmacher sprach anschließend im Gespräch von einer, bei aller Ungewohntheit, „traumhaften Atmosphäre“ auf aufgrund des kreativen Publikums. Das folgte in den Autos gern und lebhaft jeder Gag-Anregung der Band: applaudierte nicht nur mit donnernden Hupen, sondern setzte diese sogar als Rhythmusgeber und Chorus ein, etwa bei den Höhner-Gassenhauern „Komm loss mer fiere“ oder „Steh auf, macht laut“. Nach Einbruch der Dämmerung dann sorgten Lichthupen, Warnblinkanlagen, Innenbeleuchtung in den Wagen und aus den Fenstern geschwenkte Handy-Taschenlampen für Stimmung zu den Songs, die an diesem Abend einen musikalischen „Ritt“ durch die Höhner-Geschichte repräsentierten.

Neben den bekannten Party-Krachern und beliebten kölschen Heimathymnen erklangen auch Songs, die vor dem Hintergrund des erlebten Corona-Shutdowns zum Innenhalten einluden, Vertrauen und Solidarität thematisierten. So hieß es nicht nur „Bühne frei“ für „Heimschläfer“ (O-Ton Krautmacher) Micki Schläger aus Erkelenz mit dem nachdenklich stimmenden „Was wäre wenn“, auch das über die Leinwände dem Publikum vermittelte aktuelle Benefiz-Musikvideo „Zeit für Menschlichkeit“, gemeinsam mit befreundeten Musikern (u.a. Bernd Stelter), zugunsten Obdachloser, beeindruckte. „Wir kommen auf jeden Fall wieder nach Wassenberg“, versprach Krautmacher strahlend.

Für die Events am Samstag (Still Collins) und Sonntag (QueenKings) gibt es noch Tickets unter www.ticketshop.nrw

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