Für Wassenberg Klimaschutzmanager bleibt Thema

Wassenberg · Aufgrund der durch die Corona-Krise kritischeren Etatsituation in Wassenberg wird vorerst keine eigene Stelle für diese Aufgabe eingerichtet. Seit längerem drängen vor allem die Grünen im Stadtrat auf mehr Engagement für den Klimaschutz auch vonseiten der Stadt Wassenberg.

 Das Rathaus in Wassenberg

Das Rathaus in Wassenberg

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Anfang Dezember scheiterten eine Reihe von Anträgen der Fraktion, die das Klimaschutzkonzept der Stadt von 2015 mit mehr Leben erfüllen wollten. Die Verwaltung und eine Politikermehrheit sahen bei vielen Einzelvorschlägen der Grünen Wassenberg als Kleinstadt nicht oder nicht allein zuständig für die Umsetzung oder wollten die Bürger nicht in ihrer freien Entscheidung bevormunden.

Vor allem der Waldreichtum der Stadt und seine Pflege war für die Stadtverwaltung ein Hauptargument für die angeblich ausreichende Öko-Bilanz. Zu den Anregungen gehörte auch die Einrichtung einer Stelle für Klimamanagement in der Verwaltung.

Dem Stadtrat lagen bei seiner Sitzung gleich zwei neue Anträge vom Februar und März auf Einrichtung eines Klimaschutzmanagers oder einer -managerin vor. Nicht nur die Grünen hatten ihre Anregung bekräftigt, auch die FDP-Fraktion betont, „dass der Klimaschutz mittlerweile so komplex geworden ist, dass eine qualifizierte Bündelung für eine Stadt wie Wassenberg inzwischen notwendig erscheint“. Sie verweist im Antrag auf Jüchen, das, nur wenig größer als Wassenberg, einen Klimaschutzmanager beschäftigt, der sich als Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung sehe. Ähnlich definieren auch die Grünen den Aufgabenbereich.

In ihrer Stellungnahme verweist die Verwaltung zwar auf die Anregung im Klimaschutzkonzept zu einer solchen Stelle, hält aber für eine Stadt in der Wassenberger Größe keine Vollzeitstelle für den Klimaschutz für nötig. Zudem solle zunächst abgewartet werden, ob durch die neue Klimaschutzmanagerin beim Kreis „auch Belange kleinerer kreisangehöriger Kommunen mit Hilfestellungen abgedeckt werden können“. Unabhängig davon schlössen die mit der Corona-Pandemie absehbaren Verschlechterungen des Stadthaushaltes weitere Belastungen im freiwilligen Bereich derzeit aus.

Susanne Beckers für die FDP akzeptierte diesen Grund, der Antrag sei schließlich noch vor Corona gestellt worden. Gleichwohl bekräftigte sie das Ziel, den Aufgabenbereich „weiter auf der Agenda zu behalten“. Und Robert Seidl betonte für die Grünen: „Der Klimawandel macht vor Corona nicht Halt.“ Auch Bürgermeister Manfred Winkens sah die zunehmende Klimaproblematik, nannte die aktuelle Finanzsituation aber „nicht ideal“, um über eine neue Stelle zu reden. Barbara Wunder (SPD) erinnerte an die (allerdings befristete) Zuschussmöglichkeit des Landes von 80 Prozent für eine solche Stelle. Darüber solle sich die Stadt informieren. Kämmerer Willibert Darius schlug vor, das Klimaschutzmanagement im Stellenplan nach der Corona-Krise mitzudiskutieren. „Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben“ lautete damit letztlich der Tenor des Ratsbeschlusses zum Thema Klimamanagement.

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