Warntag am 8. Dezember in Viersen Hilfe zur Selbsthilfe im Katastrophenfall

Viersen · Wie verhalte ich mich richtig, wenn der Strom ausfällt? Wie kann ich dann kochen? Wie schütze ich mein Haus vor einem Starkregen? Beim Warntag am 8. Dezember gibt die Viersener Feuerwehr konkrete Tipps zur Selbsthilfe.

Will man während eines Stromausfalls nicht im Dunkeln sitzen, sollte man daheim immer einen Grundvorrat an Kerzen und Teelichtern haben. Beim Warntag gibt die Feuerwehr Viersen Tipps, was zu einem Notvorrat gehört.

Will man während eines Stromausfalls nicht im Dunkeln sitzen, sollte man daheim immer einen Grundvorrat an Kerzen und Teelichtern haben. Beim Warntag gibt die Feuerwehr Viersen Tipps, was zu einem Notvorrat gehört.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

In der Vergangenheit waren die bundesweiten Warntage eher Veranstaltungen für zwei bestimmte Zielgruppen: Familien mit Kindern, die sich Feuerwehrautos und Rettungswagen ansehen wollten und Menschen mit einem Faible für Blaulicht-Themen. Das dürfte in diesem Jahr anders werden, wenn die Feuerwehr Viersen am Donnerstag, 8. Dezember, von 10 bis 15 Uhr auf dem Sparkassenvorplatz über Möglichkeiten und Notwendigkeiten zur Selbsthilfe aufklärt. Das liegt zum einen an der Energiekrise, in deren Folge die Wahrscheinlichkeit von lokal begrenzten Stromausfällen gestiegen ist. Im Kreis Viersen wurden deshalb Standorte für sogenannte Bevölkerungsschutz-Leuchttürme festgelegt, an denen die Bürger im Falle eines längerfristigen Stromausfalls Hilfe bekommen sollen. Zum anderen dürften auch die zunehmenden Starkregen-Ereignisse, die in den vergangenen Jahren zu deutlich mehr überfluteten Kellern geführt haben, zu einem gestiegenen Interesse führen.

Die Viersener Feuerwehr will möglichst konkrete Hilfe zur Selbsthilfe bieten, erklärt Stadtsprecher Frank Schliffke. „Wer möchte, kann erfahren wie man seinen Haushalt auf den Ausfall von Strom und Gas vorbereitet.“ Auch stünden alternative Kochmethoden und deren möglicheGefahren auf dem Programm. „Dazu gibt es Informationen, welche Lebensmittel in welchen Mengen zu einem Notvorrat gehören“, so der Stadtsprecher. Auch werde die Feuerwehr den Sinn und Zweck der „Leuchttürme“ erläutern und über das neue „Cell Broadcast“ informieren. Dabei handelt es sich um Warnmeldungen, die direkt auf alle Mobiltelefone gesendet werden. Nebenbei ist das „Cell Broadcast“ auch der Grund, dass der Warntag von September auf Dezember verschoben wurde — im September war die Technik noch nicht fertig.

Ein weiteres Thema sei das Verhalten bei Starkregen-Ereignissen, kündigte der Stadtsprecher an. „Dabeistehen Hinweise zur Vorbereitung zum Selbstschutz vor Überflutungen ebenso auf dem Programm wie Hinweise, wo man sich im Internet über mögliche Risiken informieren kann.“ Die Feuerwehr informiere auch über Rauchmelder und Feuerlöscher.

Zusätzlich zu den Informationen im und am Zelt werden Fahrzeuge alsAnschauungs- und Erklärobjekte für das Verhalten im Notfall genutzt. Geplant ist beispielsweise, ein Wechselladerfahrzeug mit Kran und Sandsäcken zu zeigen, berichtete Schliffke. „Das kleine Vorauslöschfahrzeug wird mit einer mobilen Tankstelle ausgerüstet. Dazu zeigt die Wehr einen Notstrom-Anhänger mit Lichtmast.“ Je nach Einsatzlage werde zudem ein Rettungswagen zu sehen sein. An den Fahrzeugen werden, wie an den anderen Stationen auf dem Sparkassenvorplatz, Mitarbeiter der Feuerwehr bereitstehen, um Fragen zu beantworten.

Mit dem Informationsangebot will die Feuerwehr Viersen dazu beitragen, dass die Menschen im Fall des Falles möglichst weitgehend ohne öffentliche Unterstützung auskommen. Wer sich selbst helfen kann, muss Feuerwehr, Rettungsdienst, Ordnungsamt und Verwaltung weniger in Anspruch nehmen und entlastet so diese Dienste.

Beim bundesweiten Warntag sollen die Warnmittel auf allen Ebenen erprobt werden. Beteiligt sind der Bund, die Länder und viele Kreise, kreisfreie Städte und Gemeinden. Ab 11 Uhr werden die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte alle verfügbaren Warnmittel aktivieren. Dazu gehören Sirenen und Warn-Apps ebenso wie Radio und Fernsehen. Neben dem Test der Warnmittel dient der Warntag auch dazu, die Bevölkerung auf die Bedeutung der Warnsignale hinzuweisen. Zudem sollen die Menschen angeregt werden, sich über das Verhalten bei Katastrophenfällen oder Unglücken zu informieren.

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