Nächtliche Explosion in Nettetal Festnahmen nach Geldautomaten-Sprengung

Update | Kreis Viersen · In der Nacht zum Freitag, 30. Dezember, ist ein Geldautomat der Filiale der Deutschen Bank gesprengt worden. Inzwischen meldet die Polizei einen Fahndungserfolg.

 Ein Geldautomat in der Filiale der Deutschen Bank in Nettetal-Lobberich ist zum zweiten Mal in diesem Jahr gesprengt worden.

Ein Geldautomat in der Filiale der Deutschen Bank in Nettetal-Lobberich ist zum zweiten Mal in diesem Jahr gesprengt worden.

Foto: Günter Jungmann

Die Tat ereignete sich nach Angaben der Polizei gegen 3.45 Uhr. Eine Sprengladung explodierte im Vorraum der Filiale der Deutschen Bank an der Hochstraße in Lobberich. Zeugen berichteten der Polizei, dass nach der Tat mindestens zwei Personen flüchteten. Durch die Detonation wurde das Gebäude beschädigt. Die Bewohner wurden zunächst ins Feuerwehrgerätehaus gebracht, bis ein Statiker sich die Schäden angesehen hatte. Das Haus habe sich als weiterhin bewohnbar erwiesen, erklärte ein Sprecher der Polizei am Freitagmittag.

Kurze Zeit nach der Explosion meldeten Anwohner der Niedieckstraße, dass es dort zu einem Unfall gekommen sei, bei dem ein Motorrad beteiligt gewesen sei. Einsatzkräfte fanden das Motorrad und einen verletzten Mann, er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Ermittlungen zu der Identität des Mannes dauerten an, hieß es am Freitagmittag.

Am späten Nachmittag meldet die Polizei dann einen Fahndungserfolg

Der auf der Niedieckstraße gefundene Roller sei von den Tätern zur Flucht genutzt worden. Der verletzte Mann, der neben dem Roller gelegen hatte, sei als Tatverdächtiger identifiziert worden. Bei dem Beschuldigten handele es sich um einen 18-jährigen Niederländer. Er wurde vorläufig festgenommen.

Ein zweiter Mann, der am Freitagmorgen für sich selbst bei der Rettungsleitstelle einen Krankenwagen nach Lobberich bestellt hatte, sei im Zuge der Ermittlungen als Fahrer des verunfallten Rollers zweifelsfrei identifiziert worden, erklärte die Polizei am Nachmittag weiter. Der Mann ist 24 Jahre alt und wohnt ebenfalls in den Niederlanden. Die Ermittler nahmen auch ihn vorläufig fest. Bei der Fahndung fanden die Einsatzkräfte auf der Werner-Jäger-Straße eine Tasche mit Bargeld, vermutlich aus dem gesprengten Geldautomaten. Beide Beschuldigte sollen am 31. Dezember einem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Lobbericher Filiale der Deutschen Bank war bereits Mitte Februar Ziel von Automaten-Knackern gewesen: Drei Männer sprengten damals nachts gegen 3.20 Uhr den Automaten im Vorraum und flohen dann mit einem Audi entgegen der Einbahnrichtung und weiter über die Düsseldorfer Straße zur Autobahn 61. Bei der Sprengung wurde die Filiale stark beschädigt. Die Polizei fahndete nach drei jungen Männern, zwischen 20 bis 30 Jahren alt.

In den Kommunen entlang der deutsch-niederländischen Grenzen schlagen Täter, die es auf das Geld in den Automaten abgesehen haben, häufiger zu. Zum einen erscheint die Nähe zu den Niederlanden den Tätern anscheinend günstig für eine Flucht über eine Grenze. Zum anderen haben Banken in den Niederlanden schon intensiv Maßnahmen ergriffen, die Automaten-Knacker abschrecken sollen.

Anfang November beispielsweise zündeten die Täter gegen 3.50 Uhr im Vorraum der Sparkassen-Filiale in Viersen-Dülken einen Sprengsatz, um an den Inhalt des Automaten zu gelangen. Auch in diesem Fall war es nicht das erste Mal, dass sich Täter die Filiale an der Venloer Straße aussuchten. Bereits in der Nacht zum 28. März war der Automat gesprengt worden – damals suchten die Täter ohne Beute das Weite.

Weitere Fälle aus jüngerer Zeit: Im Januar 2022 traf es den Geldautomaten der Sparkasse Krefeld am Dorv-Laden in Viersen-Boisheim und Ende Dezember 2021 den Automaten der Sparkasse an der Hochstraße in Niederkrüchten.

Wir haben eine frühere Version des Berichts nach Bekanntwerden neuer Informationen aktualisiert (Anm. d. Red.).

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